Die Personalberatung Robert Walters hat in ihrer neuen Gehaltsstudie 2025 die aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt untersucht. Die Studie zeige, dass Generalisten an Bedeutung gewinnen, während Werteorientierung und flexible Arbeitsmodelle für Arbeitnehmende immer wichtiger würden. Gleichzeitig blieben die Gehaltsanpassungen aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten moderat. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 516 Unternehmen und 766 Fach- und Führungskräften.
Laut der Studie bevorzugen 64 Prozent der befragten Unternehmen Generalisten gegenüber Spezialisten. Diese seien insbesondere in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten kosteneffizient und vielseitig einsetzbar. Gleichzeitig geraten Berufseinsteigende ins Hintertreffen, da Unternehmen eher auf erfahrene Kräfte setzen. "Die Rückkehr zu Generalisten ist eine pragmatische Antwort auf den Fachkräftemangel und wirtschaftliche Unsicherheiten", erläutert Thomas Hartenfels, Senior Director South bei Robert Walters. Dennoch warnt er, dass langfristige Investitionen in Spezialisten essenziell für Innovationen bleiben.
Werte, Weiterbildung und hybride Arbeitsmodelle im Fokus
Arbeitnehmende setzen zunehmend auf Werte, Weiterbildung und hybride Arbeitsmodelle. Laut Studie legen 81 Prozent der Befragten großen Wert darauf, dass die Werte ihres Arbeitgebers mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen. Zudem wünschen sich 77 Prozent gezielte Weiterbildungsangebote in Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz. Hybride Arbeitsmodelle stehen weiterhin hoch im Kurs, wobei eine Rückkehr zu mehr Büropräsenz teils auf Widerstand stößt. Ein radikaler Kurswechsel könne zu Kündigungen führen, heißt es von der Personalberatung.
Die Gehaltsentwicklung zeigt sich moderat: 75 Prozent der Unternehmen planen Gehaltserhöhungen, diese fallen jedoch zumeist vorsichtig aus. Boni sind bei 66 Prozent der Arbeitgeber vorgesehen, doch die Gehälter bleiben aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten auf einem stabilen Niveau. Unternehmen würden vorsichtig agieren, um ihre Rentabilität zu sichern, erklärt Thomas Hoffmann, Senior Director North bei Robert Walters. Der Einsatz von Interim Management nimmt hingegen zu: Ein Drittel der Unternehmen hat in den letzten zwölf Monaten Interim Manager eingesetzt oder plant dies künftig.
Herausforderungen bei Diversity und Inklusion
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt auf Diversity und Inklusion. Während 43 Prozentder Unternehmen keine Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt geplant haben, gibt es Fortschritte in einzelnen Bereichen, wie etwa der Überarbeitung von Stellenausschreibungen auf unbewusste Vorurteile (44 Prozent). Thomas Hartenfels fordert jedoch mehr Engagement: "Diversity und Inklusion erfordern klare Strategien und konkrete Maßnahmen", denn nur so könnte "Vielfalt nachhaltig in der Unternehmenskultur verankert werden".
Zugriff zur Gehaltsstudie kann hier angefragt werden.
Quelle: Robert Walters
Autor(en): versicherungsmagazin.de