GDV-Präsident gegen Angriffe auf Vertriebs- und Provisionsmodell

Bei der Handelsblatt/Euroforum-Tagung "Assekuranz im Aufbruch" am 3. März in München wandte sich der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV), Rolf-Peter Hoenen (im Bild), gegen "ungerechtfertigte Angriffe" auf das Vertriebs- und Provisionsmodell der Versicherer.

Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um fehlerhafte Finanzberatung, die von den Banken ausgelöst worden sei, sagte Hoenen im Hinblick auf die Banken: „Wir sind wesentlich verbraucherfreundlicher aufgestellt“ und „Wir sehen uns als Vorreiter, die Information für die Kunden transparent zu gestalten“. Der GDV-Präsident sagte auch, dass er zwar nichts gegen Honorarberatung habe, aber diese könne doch kein Allheilmittel sein. Der provisionsorientierte Vertrieb sei ein legitimer und wesentlicher Bestandteil zur Versorgung der Bevölkerung mit Versicherungsprodukten. Viele Vermittler betreuten ihre Bestandskunden sehr solide, gerade auch im Schadenfall. Davon höre man von den Anhängern der Honorarberatung nichts.

Die Wirtschaft werde sich 2010 nur langsam erholen, so Hoenen. Gefahren lägen in steigenden Unternehmensinsolvenzen, höherer Arbeitslosigkeit und Staaten mit Haushaltsproblemen wie Griechenland. So halten die Versicherer etwa zehn Milliarden Euro an griechischen Staatspapieren. Hier sah der GDV-Chef aber keine Gefahren.Darüber hinaus warnte Hoenen vor einer Überregulierung angesichts der Krise. Wörtlich sagte er: Unsere Aufsicht hat eine sehr gute Qualität, und wir brauchen eine starke Aufsicht. Aber die Trennung von Solvenz und Marktaufsicht lasse sich nicht auf das Geschäftsmodell der Versicherer anwenden.

Autor(en): Bernhard Rudolf, Versicherungsmagazin.de

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