DFV zeigt sich wieder sehr selbstbewusst

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Die Deutsche Familienversicherung (DFV) hat kürzlich ihre Halbjahresergebnisse 2022 präsentiert. Das Insurtech ist sehr zufrieden mit der Entwicklung und sieht trotz schwieriger Rahmenbedingungen positiv auf die zweite Jahreshälfte.

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) erreichte im ersten Halbjahr 2022 ein Vorsteuer-Konzernergebnis von 1,9 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2021 lag es noch bei minus einer Million Euro. Die Beitragseinnahmen wuchsen inklusive Rückversicherungsanteil insgesamt um 36 Prozent. Damit gelang dem Unternehmen ein überdurchschnittliches Wachstum, so auch die eigene Einschätzung.

Eine wichtige Häutungsphase durchlaufen

Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Deutschen Familienversicherung, kommentiert die Entwicklung seines Hauses selbstbewusst: „Die Tatsache, dass wir trotz eines Wachstums von 36 Prozent im ersten Halbjahr 2022 profitabel sind, zeigt die robuste Finanzlage des Unternehmens. So werden wir dieses Jahr, erstmals seit dem Börsengang, wieder einen Gewinn erzielen und diesen Trend fortsetzen.“ Knoll betonte darüber hinaus, dass dies „noch nicht der finale Zustand sei“, man habe eine wichtige Häutungsphase durchlaufen, weitere würden folgen.

Die DFV konzentriert sich laut eigener Aussage weiterhin konsequent auf das Kerngeschäft, die Krankenzusatzversicherung, das Neugeschäft über etablierte Online-Vertriebskanäle, Beitragsanpassungen sowie Cross- und Up-Selling-Initiativen. Ein Wachstumstreiber bleibt die Tierkrankenversicherung für Hunde und Katzen in Deutschland und Österreich, gestützt durch Kooperationsgeschäfte. Große Hoffnung setzt das Unternehmen auf seine neue Tier-OP-Versicherung, die seit einigen Monaten auf dem Markt ist.

Ebenso verläuft der kürzliche Einstieg in das Rückversicherungsgeschäft weiter erfolgreich nach Plan und unterstützt die einsetzenden Skaleneffekte.

In diversen Breichen auf die Kostenbremse gedrückt

Das Automatisierungsniveau in diversen Sektoren des Versicherungsunternehmens ist übrigens auch recht hoch. So können laut IT-Experte Marcus Wollny 90 Prozent aller neuen Versicherungsabschlüsse automatisiert ablaufen. Ähnlich hoch ist auch der Automatisierungsgrad bei den Personendatenänderungen. Dieser liegt bei 80 Prozent.

Das Insurtech will aber vor allem den Automatisierungsgrad seiner Schaden- und Leistungsbearbeitung erhöhen. Aktuell können wohl 44 Prozent der Schadenmeldungen automatisiert bearbeitet werden. Diese hohe Automatisierung soll in den kommenden Jahren aber auch Personal einsparen. Doch nicht nur im Personalsektor will und hat das Unternehmen bereits Kosten eingespart, sondern auch in Bereichen wie im Marketing. Ebenso wurde die externe Beratung runtergefahren, so dass die DFV Stand heute Kosten von 12,9 Millionen Euro einsparen konnte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Versicherer ist die Erschließung neuer digitaler Geschäftsfelder, wie Blockchain-basierte Versicherungsprodukte. Instrumente wie Künstliche Intelligenz (KI), ein ausgefeiltes Software- und IT-Architekturdesign und Deep Learning sollen am Ende dafür sorgen, dass das Unternehmen mit seinen Kunden in Echtzeit kommunizieren kann.

Situativer Versicherungsschutz noch ausgefeilter

Die angepeilte KI soll am Ende so ausgefeilt sein, dass sie auf Basis des Kundenverhaltens eigene, neue Produktvorschläge unterbreitet. Um dahin zu kommen, will der Versicherer verstärkt mit internationalen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Ein Zwischenziel dabei ist, noch mehr situative Versicherungen anbieten zu können. So sollen beispielsweise Radfahrer kurz vor ihrem Schwung auf den Sattel eine diesbezügliche Versicherung abschließen können. Und kurz nach Ende der Tour soll der Radler seinen Versicherungsschutz schon wieder kündigen können.

 

 

 

 

Finanzvorstand Karsten Paetzmann lieferte noch ein Statement zurm Thema Nachhaltigkeit. Da der Fokus der Deutschen Familienversicherung klar auf dem Retailgeschäft liegen würde, sei der Einfluss auf den Ausstoß von Emmissionen eher begrenzt. im Sektor Operation & IT würde das Unternehmen aber auf jeden Fall Klimaneutralität anstreben.

Wie die Ziele für die nahe Zukunft aussehen

Einschließlich des aktiven Rückversicherungsgeschäfts will das Unternehmen rund 35 Millionen Euro Neugeschäftsvolumen realisieren. Demzufolge rechnet die DFV weiterhin mit einem leicht positiven Konzernergebnis vor Steuern von bis zu einer Millionen Euro. Vor allem das aktive Rückversicherungsgeschäft, in das die DFV seit Kurzem „erfolgreich eingestiegen sei“, soll auch künftig positive Zahlen liefern. Neu Prozent Wachstum hat dieser Sektor der Deutschen Familienversicherung im ersten Halbjahr 2022 beschert.

„Bisher sind wir noch gut durch die beispiellosen Turbulenzen an der Börse und die derzeitige Kapitalmarktkrise gekommen“, resümiert DFV-Finanzvorstand Paetzmann positiv gestimmt. Ein Grund hierfür sei sicher auch die Tatsache, dass sein Unternehmen diversifizierter aufgestellt sei als früher. So habe auch die Anlageentscheidung, stärker auf Immobilien zu setzen, seinem Haus geholfen, die schwierigen Börsenphasen gut zu überstehen.

 

 

Autor(en): Meris Neininger

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