Ein Maklerpool wird dieser Tage nicht müde, persönliche Nachrichten auf Social-Media-Accounts von Finanzberatern strukturierter Vertriebe zu emittieren. Die nichts ahnenden Adressaten finden darin Links zum Vergleich von Strukturvertrieb versus Makler und zu einem Leitfaden für den Handelsvertretervertrag. Dieser Leitfaden klärt vor allem darüber auf, wie man am besten aus seinem Vertretervertrag kommt.
Der Pool-Geschäftsführer lässt es sich nicht nehmen, die persönlichen Nachrichten selbst zu versenden. Dass ihm die Adressaten nicht persönlich bekannt sind, mag allenfalls Juristen stören, aber deren Spitzfindigkeiten sind für waschechte Vertriebsleute ohnehin bestenfalls alternative Fakten. Und schließlich sind die Profilinhaber auch Vertriebler. Deshalb verstehen sie die Nachricht nicht als Belästigung, sondern als willkommene Unterbrechung ihrer Freizeit an, eingeladen zu werden, bei Fragen ihre Telefonnummer zu nennen, damit der Pool sie kontaktieren kann.
Nahendes Ende des Strukturvertriebs?
Vorzugsweise Vertrieblerinnen werden auch gern einmal darauf angesprochen, ob sie mit dem Chef telefonieren mögen. Parallel werden über Recruiter Posts lanciert, die, mit Fotos oder Comics unterlegt, über das nahe Ende des Strukturvertriebs orakeln. Ergänzend witzeln Influencer in Youtube-Videos über heimlich mitgeschnittene Führungskreisrunden von Vertrieben, in denen der Vorstand sich abmüht, das konkurrenzlose Angebot des Pools durch hilflose Fake News schlecht zu reden.
Damit aber nicht genug: Wer für die Chancen des Maklerdaseins offen ist, darf sogleich die fantastischen Möglichkeiten erfahren, mal eben für Geschäft bis zu 50 Promille abzugreifen. Mehr zum Thema im Artikel "Der vertrackte Preis der Freiheit" im aktuellen Versicherungsmagazin. Sie können den Beitrag entweder im PDF-Archiv oder im E-Magazin lesen.
Autor(en): Jürgen Evers