Die Versicherer schneiden bei der betrieblichen Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbildlich ab. Dies zeigt ein Branchenvergleich den der BWV-Bildungsverband gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen (AGV) beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) beauftragt hat. Mehr Mitarbeitende als je zuvor haben im 2022 mindestens eine Weiterbildungsmaßnahme belegt (93 Prozent). Während in der Gesamtwirtschaft durchschnittlich 1.201 Euro in betriebliche Weiterbildung pro Mitarbeitenden investiert wurde (bezieht sich auf Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden), hat die Assekuranz fast doppelt so viel aufgewendet (2.032 Euro).
Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft fördern die Versicherer die berufliche Weiterbildung umfassender: sie bieten Angebote zur Entwicklung aller Kompetenzbereiche an. Maßnahmen zur Förderung sozialer und personaler Kompetenzen werden beispielsweise in 28 Prozent der Unternehmen der Gesamtwirtschaft durchgeführt. In der Assekuranz sind es 69 Prozent. Weiterbildungsangebote der Versicherungsunternehmen bieten zudem häufiger einen formalen Abschluss an. Berufsbegleitende Studiengänge werden fast dreimal (94 Prozent/34 Prozent) und Aufstiegsfortbildungen wie die Fachwirtqualifikation mehr als ein Viertel so häufig angeboten (85 Prozent/54 Prozent).
Digitales Lernen weiter sehr beliebt
Ein eindeutiges Ja gibt es auf die Frage, ob das Thema Nachhaltigkeit Weiterbildungen notwendig gemacht hat - bei den Versicherern in allen Teilbereichen, ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, mehr als in der Gesamtwirtschaft. Der Trend zum digitalen Lernen ist ungebrochen und im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft überdurchschnittlich stark verankert. So bietet die Mehrheit der Versicherer webbasiertes interaktives Lernen (90 Prozent, 57 Prozent in der Gesamtwirtschaft) beziehungsweise webbasiertes Selbstlernen (77 Prozent/31 Prozent) an. Diese Werte haben sich fast verdoppelt.
Die Sonderauswertung wurde zum 4. Mal erstellt. Die aktuelle Umfrage basiert auf den Rückmeldungen von 48 Versicherern, die 91 Prozent der Innendienstmitarbeitenden repräsentieren. Weitere Informationen auf der BWV-Homepage: www.bwv.de/weiterbildungsumfrage.
Autor(en): versicherungsmagazin.de
