Die meisten privaten Krankenversicherer (PKV) haben sich bisher in der Niedrigzinskrise gut gehalten. Das geht aus einer Untersuchung der PKV-Kennzahlen des Geschäftsjahres 2012 hervor, die der Marktbeobachter KVpro.de aus Freiburg vorgelegt hat.
Lediglich zwei der 35 untersuchten Anbieter haben mit ihrer Nettoverzinsung den gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungszins von 3,5 Prozent, der noch für Bisex versicherte Bestandskunden gilt, nicht erreicht. Während die LKH im vergangen Jahr mit ihren Kapitalanlagen nur eine Nettorendite von 3,00 Prozent erreichte, verfehlte die Württembergische die Marke mit 3,46 nur ganz knapp.
Spitzenreiter bei der Nettoverzinsung im Jahr 2012 sind LVM und Debeka mit jeweils fünf Prozent. 23 der 35 PKV-Unternehmen konnten 2012 ihre Nettoverzinsung gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre steigern. Die DKV erreichte mit 3,8 Prozent den gleichen Wert wie im Schnitt der Jahre 2008 bis 2012. Bei Betrachtung der Nettoverzinsung über die letzten fünf Jahre erreichte die Württembergische mit 3,72 Prozent einen Wert oberhalb des für Altkunden festgeschriebenen Rechnungszinses, während die LKH hier mit 3,32 Prozent ebenfalls patzte.
Gesellschaften müssen Eigenmittel selbst aufbringen
Kann der garantierte Rechnungszins nicht erwirtschaftet werden, so muss das Unternehmen laut KVpro.de die nicht erwirtschafteten Zinsanteile bis zur Zinsgarantie aus Eigenmitteln selbst aufbringen. Für das Neugeschäft mit Unisex-Tarifen ab 21.12.2012 sollen die meisten Unternehmen ihren Rechnungszins aber bereits auf 2,75 Prozent gesenkt haben. Das hatte zu Beitragssteigerungen geführt. Mit dem Rechnungszins von 3,5 Prozent werden die zurückgelegten Alterungsrückstellungen der Bisex-Policen verzinst. Somit muss der Verbraucher einen geringeren Beitrag aufbringen, da die Zinseinnahmen im Ergebnis wie Beiträge zu verstehen sind.
Diese Effekte gibt es bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mangels Zinserträgen nicht, heißt es bei KVpro.de. Der Marktbeobachter kommt dann auch zu dem Schluss; dass das sich das System der Alterungsrückstellungen mit Zinserträgen trotz Kapitalkrise und Niedrigzinsen bewährt hat.
Gewinner und Verlierer
Zumindest die HanseMerkur hat laut KVpro.de bisher noch keine Absenkung des Rechnungszinses auf 2,75 Prozent durchgeführt. Das Unternehmen ist daher und weil es weiterhin "konsequent auf LowBudget-Tarife" setzt, im vergangen Jahr auch am stärksten bei Vollversicherten gewachsen. Grundschutztarife sind umstritten, weil die Kunden in der Regel später nicht mehr in höherwertige Tarife umsteigen und so nur einen geringen Gesundheitsschutz abgesichert haben. Die HanseMerkur konnte bei Vollversicherten einen deutlichen Zuwachs von 11,61 Prozent erzielte.
Auf Rang zwei und drei folgen die R+V mit 8,31 Prozent mehr Kunden und die DEVK mit einer Steigerung von 4,11 Prozent. Stark am Markt verloren hat mit 15,5 Prozent die Central Krankenversicherung, die Anfang 2012 den Maklervertrieb eingestellt hatte und Policen nur noch über die Strukturvertrieb DVAG verkauft. Verluste bei den Kunden musste auch die Union Krankenversicherung (-3,29 Prozent) sowie der Münchener Verein (-2,86) und Bayerische Beamtenkrankenkasse (-2,66) hinnehmen.
Bild: © Michael Staudinger /
Lediglich zwei der 35 untersuchten Anbieter haben mit ihrer Nettoverzinsung den gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungszins von 3,5 Prozent, der noch für Bisex versicherte Bestandskunden gilt, nicht erreicht. Während die LKH im vergangen Jahr mit ihren Kapitalanlagen nur eine Nettorendite von 3,00 Prozent erreichte, verfehlte die Württembergische die Marke mit 3,46 nur ganz knapp.
Spitzenreiter bei der Nettoverzinsung im Jahr 2012 sind LVM und Debeka mit jeweils fünf Prozent. 23 der 35 PKV-Unternehmen konnten 2012 ihre Nettoverzinsung gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre steigern. Die DKV erreichte mit 3,8 Prozent den gleichen Wert wie im Schnitt der Jahre 2008 bis 2012. Bei Betrachtung der Nettoverzinsung über die letzten fünf Jahre erreichte die Württembergische mit 3,72 Prozent einen Wert oberhalb des für Altkunden festgeschriebenen Rechnungszinses, während die LKH hier mit 3,32 Prozent ebenfalls patzte.
Gesellschaften müssen Eigenmittel selbst aufbringen
Kann der garantierte Rechnungszins nicht erwirtschaftet werden, so muss das Unternehmen laut KVpro.de die nicht erwirtschafteten Zinsanteile bis zur Zinsgarantie aus Eigenmitteln selbst aufbringen. Für das Neugeschäft mit Unisex-Tarifen ab 21.12.2012 sollen die meisten Unternehmen ihren Rechnungszins aber bereits auf 2,75 Prozent gesenkt haben. Das hatte zu Beitragssteigerungen geführt. Mit dem Rechnungszins von 3,5 Prozent werden die zurückgelegten Alterungsrückstellungen der Bisex-Policen verzinst. Somit muss der Verbraucher einen geringeren Beitrag aufbringen, da die Zinseinnahmen im Ergebnis wie Beiträge zu verstehen sind.
Diese Effekte gibt es bei der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mangels Zinserträgen nicht, heißt es bei KVpro.de. Der Marktbeobachter kommt dann auch zu dem Schluss; dass das sich das System der Alterungsrückstellungen mit Zinserträgen trotz Kapitalkrise und Niedrigzinsen bewährt hat.
Gewinner und Verlierer
Zumindest die HanseMerkur hat laut KVpro.de bisher noch keine Absenkung des Rechnungszinses auf 2,75 Prozent durchgeführt. Das Unternehmen ist daher und weil es weiterhin "konsequent auf LowBudget-Tarife" setzt, im vergangen Jahr auch am stärksten bei Vollversicherten gewachsen. Grundschutztarife sind umstritten, weil die Kunden in der Regel später nicht mehr in höherwertige Tarife umsteigen und so nur einen geringen Gesundheitsschutz abgesichert haben. Die HanseMerkur konnte bei Vollversicherten einen deutlichen Zuwachs von 11,61 Prozent erzielte.
Auf Rang zwei und drei folgen die R+V mit 8,31 Prozent mehr Kunden und die DEVK mit einer Steigerung von 4,11 Prozent. Stark am Markt verloren hat mit 15,5 Prozent die Central Krankenversicherung, die Anfang 2012 den Maklervertrieb eingestellt hatte und Policen nur noch über die Strukturvertrieb DVAG verkauft. Verluste bei den Kunden musste auch die Union Krankenversicherung (-3,29 Prozent) sowie der Münchener Verein (-2,86) und Bayerische Beamtenkrankenkasse (-2,66) hinnehmen.
Bild: © Michael Staudinger /
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek