In eigener Sache: Auf der ersten Sustainability in Finance Konferenz 2023 von Versicherungsmagazin und Bankmagazin setzten sich die Referenten für eine deutliche Abgrenzung von nachhaltig wirksamen Finanzprodukten gegenüber herkömmlichen Geldanlagen mit grünem Anstrich ein.
Was bis vor zehn Jahren noch vor allem bei institutionellen Investoren ein Kriterium für Anlageentscheidungen war, ist mittlerweile auch für den privaten Vermögensaufbau und für die langfristige finanzielle Vorsorge relevant. Entsprechend kommen immer mehr neue Finanzprodukte mit Ausrichtung auf die drei Kategorien Environment, Social und Governance (ESG) auf den deutschen Markt. Die Finanzregulierung in der Europäischen Union (EU) sowie der deutsche Gesetzgeber tun ihr Übriges, um das ständig steigende Angebot in Schach zu halten.
Referenten plädieren für Ampelkennzeichnung
Die Regulierung bezüglich nachhaltiger Finanzprodukte muss jedoch weitergehen und vor allem die Interessen der Kundinnen und Kunden berücksichtigen, forderten die Experten auf dem virtuellen Podium der Sustainability in Finance Konferenz. Für eine deutliche Kennzeichnung der Nachhaltigkeit mit einer Ampel, wie sie für Nahrungsmittel hierzulande bereits bekannt ist, sprach sich unter anderem Volker Grimm, Leiter Investmentfonds sowie stellvertretender Abteilungsleiter Wertpapier und Vorsorge bei der Umweltbank, aus. Auch Jörg Ackermann, Leiter Beratung im Bereich Banken bei PwC Luxemburg, kann einer solchen Ampelkennzeichnung viel abgewinnen.
Flut an ESG-Informationen richtig verarbeiten und verwalten
Warum bei Investitionen in nachhaltige Sachwerte vor allem Transparenz Trumpf ist, machte Volker Eisele, Leiter Bankenvertrieb bei der Bayerischen, in seinem Keynote-Vortrag deutlich. Und wie Finanzinstitute mit dem aktuellen Stand des Regelwerks hinsichtlich der Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Aktivitäten zurechtkommen, berichtete Christoph Betz, Partner bei KPMG, im Interview auf dem virtuellen Podium der Sustainability in Finance Konferenz. Betz erläuterte auch, wie es den Geldhäusern hierzulande gelingen kann, die Flut an ESG-Informationen und -Daten zu verarbeiten und zu verwalten.
Autor(en): Christian Kemper, Chefredakteur Versicherungsmagazin