Die Allianz Gruppe hat ihren ersten umfassenden Netto-Null-Plan vorgestellt. Der Plan soll das langfristige Klimaziel des Unternehmens untermauern, die mit ihrer Kapitalanlage und mit ihrem Versicherungsgeschäft assoziierten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) schrittweise bis 2050 auf Netto-Null zu verringern. Die THG-Emissionen aus dem Geschäftsbetrieb sollen bereits bis 2030 auf Netto-Null gestellt sein.
Das Unternehmen verpflichtet sich zu konkreten Zwischenzielen bis 2030, um die THG-Emissionen im eigenen Geschäftsbetrieb, im eigenen Investmentportfolio und in der Schaden- und Unfallversicherung zu reduzieren. Darüber hinaus will der Versicherer sein bestehendes Engagement mit Versicherungskunden und Unternehmen, in die es investiert, hin zu einer gemeinsamen Dekarbonisierung verstärken.
Verfolgt im Investment- und im Versicherungsgeschäft weitere Wachstumsziele
Gleichzeitig verfolgt die Allianz in den Bereichen erneuerbare Energien, kohlenstoffarme und andere Klimatechnologien sowie nachhaltige Mobilität sowohl im Investment- als auch im Versicherungsgeschäft weitere Wachstumsziele. Die Allianz unterstreicht mit dem Plan zugleich ihre Unterstützung, gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern, dem Finanzdienstleistungssektor und anderen Branchen sowie mit politischen Entscheidungsträgern und Regierungen für den Klimaschutz einzutreten.
In der Unternehmensversicherung möchte die Allianz bis 2030 ein profitables Umsatzwachstum von 150 Prozent (im Vergleich zu 2022) in erneuerbaren Energien und kohlenstoffarmen Technologielösungen erzielen. Ebenfalls soll die Versicherung von Wasserstofftechnologien ausgebaut werden.
Auch als Investor will die Allianz den Ausbau der erneuerbaren Energien fördern und weitere 20 Milliarden Euro in Klima- und Cleantech-Lösungen investieren, die den Nachhaltigkeitsanforderungen der EU entsprechen. Diese Summe stockt die bisherigen Investitionen der Allianz in grüne Energieinfrastruktur auf, darunter Wind- und Solarparks, grüner Wasserstoff oder grünes Ammoniak. Der Netto-Null-Emissions-Plan der Allianz ist hier verfügbar.
Fokus liegt auf großen Unternehmen, die bereits THG-Emissionen ausweisen
Diese Maßnahmen sollen maßgeblich dazu beitragen, die Emissionsintensität in der Unternehmensversicherung spartenübergreifend um 45 Prozent zu verringern. Hier liegt der Fokus zunächst auf großen Unternehmen, die bereits ihre THG-Emissionen ausweisen. Für das Kfz-Versicherungsportfolio für Privatkunden strebt die Allianz bis 2030 eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 30 Prozent in neun europäischen Schlüsselmärkten an (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien). Das Basisjahr für diese Dekarbonisierungsziele ist jeweils 2022.
Während die Zwischenziele für 2030 die ersten für die Schaden- und Unfallversicherung der Allianz sind, hat das Unternehmen die zuvor festgelegten Zwischenziele für 2025 für ihr Investmentportfolio bereits übertroffen. Das neue Ziel sieht nun eine Halbierung der Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer Emissionsreduzierung in den Bereichen Energie, Stahl und der Automobilbranche.
Die Klimaziele für den Geschäftsbetrieb der Allianz bis 2030 bleiben unverändert. Der Zeitplan für alle Segmente wurde auf den 31. Dezember 2029 harmonisiert.
Kapitalanlage Für die Anlagen der Versicherungsnehmer strebt die Allianz bis zum Ende dieses Jahrzehnts eine Reduzierung der absoluten Emissionen um 50 Prozent an, verglichen mit dem Basisjahr 2019 für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen. Ende 2022 waren bereits 36 Prozent erreicht, der Rest soll bis Ende 2029 verwirklicht werden.
Alle direkt gehaltenen Immobilien und Joint Ventures, in die die Allianz investiert, sollen in Bezug auf die Gesamtemissionen mit dem wissenschaftsbasierten 1,5°C-Pfad übereinstimmen.
Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft
Die Dekarbonisierungsziele für die Unternehmensversicherung beziehen sich auf die THG-Emissionen von Unternehmen, die von verschiedenen Einheiten der Allianz versichert werden, unter anderem von Allianz Commercial. Innerhalb dieses Geschäftsbereichs beginnt die Allianz mit dem Teilportfolio großer Unternehmen, die ihre THG-Emissionen bereits veröffentlichen und bei der Allianz Global Corporate & Specialty versichert sind, und beabsichtigt, die Emissionsintensität dieses Teilportfolios bis 2030 um 45 Prozent zu reduzieren.
Im Privatkundenversicherungsgeschäft setzt die Allianz erstmals Klimaziele in der Kfz-Sparte. Ziel ist es, die CO2-Emissionen in neun Schlüsselmärkten bis 2030 schrittweise um 30 Prozent gegenüber 2022 zu reduzieren. Der Transportsektor, einschließlich der privaten Mobilität, gilt als einer der emissionsintensivsten Sektoren. Gleichzeitig entwickelt sich der Markt sehr dynamisch in Richtung schadstoffarmer Fahrzeuge, Elektromobilität, geringerer Fahrleistung und multimodalem Verkehr, hat der Versicherer beobachtet. Die Allianz erwartet, dass immer mehr ihrer Kunden den Umstieg auf schadstoffarme Fahrzeuge in Erwägung ziehen. Daher konzentriert sich das Unternehmen künftig stärker darauf, das Angebot an Produkten und Dienstleistungen im Bereich Elektromobilität und multimodale Mobilität zu erweitern.
Allianz Geschäftsbetrieb
Das ausgerufene Ziel, bis 2030 in 70 Ländern Netto-Null-Emissionen zu erreichen, bleibt nach Aussage des Versicherers unverändert bestehen. In den nächsten sieben Jahren will das Unternehmen die Treibhausgase pro Mitarbeitendem um 70 Prozent im Vergleich zu 2022 reduzieren, was hauptsächlich durch den Bezug von 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien ab 2023 und die schrittweise Umstellung auf eine vollelektrische Fahrzeugflotte erreicht werden soll.
Quelle: Allianz
Autor(en): versicherungsmagazin.de