Wenige Bundesbürger haben den Dokumentarfilm "Versicherungsvertreter" im Kino gesehen. Hochgerechnet dürften rund 20.000 Besucher den Aufstieg und Fall des Mehmet Göker und seines Strukturvertriebs MEG verfolgt haben. Doch schon heute wirkt der Film. Vor allem, weil andere Medien darüber berichteten. Und die Ausstrahlung der Kurzfassung Anfang Juni 2012 in der ARD erreichte ein Millionenpublikum.

Damit wirkt der Vertriebsskandal, der sein vorläufiges Ende im Herbst 2009 mit der Insolvenz der MEG erreichte, vielleicht negativer und länger nach als die unselige Sex-Reise der Ergo Tochter HMI (heute Ergo Pro) nach Budapest. Schon damals waren "nahezu alle irgendwie in der Branche Beschäftigten Hohn und Spott ausgesetzt", kommentiert die Wirtschaftsjournalistin Anja Krüger in ihrem Buch "Die Angstmacher" die damalige Situation. Das passiert nun wieder.

Undifferenziert werden die handelnden Personen in der Berichterstattung über den Göker-Film mal Versicherungsvertreter, mal Versicherungsmakler genannt. "Versicherungsmakler haben aber mit den dubiosen Geschäftspraktiken der MEG oder ähnlichen Strukturvertrieben, wie dem AWD nicht das Geringste zu tun", ärgert sich Reinhard Durchholz, Versicherungsmakler aus Niedernberg bei Aschaffenburg. Hier werde oft in vollkommener Unkenntnis der wirklichen Vertriebsstrukturen vieles durcheinandergebracht. Durchholz resümiert: "Das macht betroffen." Tatsächlich hat der Makler vollkommen recht.






Sie sind noch kein Abonnent?

Autor(en): versicherungsmagazin.de