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Volkszählung

Zensus.

1. Begriff: Persönliche oder schriftliche Befragung aller privaten Haushalte eines Landes (traditionelle Volkszählung). Die Volkszählung liefert Informationen über die Größe der Population, d.h. über die Zahl der Menschen in der Bevölkerung, über deren demografische und sozioökonomische Struktur sowie über die Zahl der Erwerbstätigen, der Haushalte und der Familien. Wohnungs- und gebäudestatistische Daten werden (in Deutschland) ebenfalls erhoben. Die Ergebnisse aus der Volkszählung werden bis zur nächsten Volkszählung mit den Ergebnissen aus laufenden Statistiken fortgeschrieben und durch Stichprobenerhebungen (z.B. Mikrozensus) ergänzt.

2. Ziele: Eine Volkszählung bietet politischen und administrativen, aber auch kommerziellen Institutionen eine verlässliche Informationsgrundlage zu einer effektiven Planung und Allokation von Ressourcen, typischerweise z.B. von Schulen, Krankenhäusern, Wohnungen, technischen Infrastrukturen oder öffentlichem Verkehrswesen.

3. Anforderungen und Methoden: Gesellschaftliche, politische und demografische Veränderungen sowie wachsende Fortschreibungsfehler bei der Bevölkerungsfortschreibung (vgl. Bevölkerungsbilanz) erfordern regelmäßige Aktualisierungen und Korrekturen. Es empfiehlt sich daher, alle zehn Jahre eine Volkszählung durchzuführen. In Deutschland fand die letzte Volkszählung im Rahmen der EU-weiten Zensusrunde im Jahr 2011 statt. Sie wurde im Gegensatz zu den vergangenen Volkszählungen nicht als Vollerhebung, sondern als registergestützte Volkszählung durchgeführt. Bei der registergestützten Volkszählung werden die vorhandenen bevölkerungs- und erwerbsbezogenen Informationen aus den Verwaltungsregistern (in Deutschland vorrangig in den Einwohnermeldeämtern und bei der Bundesagentur für Arbeit geführt) verwendet. Informationen über die Gebäude und Wohnungen, die nicht in den Verwaltungsregistern erfasst sind, werden bei den Gebäude- und Wohnungseigentümern erhoben. Weitere Daten, wie bspw. zur Bildung und Ausbildung oder zur Erwerbstätigkeit, werden bei einem Teil der Bevölkerung mittels repräsentativer Stichproben erfasst.

 

Autor(en): Dr. Marc Luy

 

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