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Risikodialog

1. Begriff: Diskursives Verfahren der Risikokommunikation zur Klärung von strittigen Fragen, die im Zusammenhang mit der Bewertung und dem Management von Risiken stehen. Der Risikodialog ist damit eine Variante der partizipativen Technikfolgenabschätzung. Geleitet von der Habermas´schen Diskursethik, wird angenommen, dass sich mittels offener und fairer Argumentation am besten über widerstreitende Geltungsansprüche entscheiden lässt.

2. Aufbau und Verfahren: Je nach Zielsetzung eines Risikodialogs sind der Aufbau und das Verfahren unterschiedlich. Zum einen kann es um die Verdeutlichung der Pro- und Kontra-Argumente für konkurrierende wissenschaftliche Positionen bei der Risikobewertung gehen, zum anderen um den Versuch, einen Konsens zu finden. Teilnehmer eines solchen Dialogs sind i.Allg. Stakeholder, d.h. wissenschaftliche Experten, Vertreter von Umweltverbänden, der Industrie und der Politik.

3. Beispiele: Beispiele für Risikodialoge sind der „Endlager-Dialog in Deutschland“ sowie die Dialoge der Bertelsmann-Stiftung. Empirische Befunde zum Nutzen von Risikodialogen sind selten. Die wenigen vorliegenden Studien zeigen jedoch, dass Risikodialoge an ökonomischen Interessen, der Verteilungsgerechtigkeit sowie soziokulturellen Einstellungen und Überzeugungen scheitern können.

Autor(en): Prof. Dr. Peter M. Wiedemann

 

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