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Externe Effekte

Externalitäten.

1. Begriff: Im weiteren Sinne Auswirkungen wirtschaftlichen Handelns, die nicht in das Entscheidungskalkül des Verursachers mit einbezogen werden. Externe Effekte liegen vor, wenn durch die Produktion eines Unternehmens oder den Konsum eines Individuums bei anderen Wirtschaftseinheiten Kosten (sog. negative externe Effekte) oder Vorteile (sog. positive externe Effekte) entstehen, für die über den Preis oder den Markt keine Entschädigung vom Verursacher bzw. kein Entgelt vom Empfänger erzielbar ist.

2. Arten: Zu unterscheiden sind pekuniäre und technologische Externalitäten. a) Pekuniäre externe Effekte sind solche, die aufgrund von Marktaktivitäten entstehen. Als Beispiel kann hier der Markteintritt eines neuen Anbieters dienen, der die Umsätze der bisherigen Anbieter schmälert.
b) Externe Effekte i.e.S. sind technologische Externalitäten. Zwischen dem Urheber und dem Betroffenen besteht eine Ursache-Wirkungs-Beziehung, die nicht über einen Preis- bzw. Marktmechanismus geregelt wird. Dabei kann es zu folgenden Kategorisierungen kommen: Positive vs. negative Externalitäten auf Konsum- bzw. Produktionsseite, die einseitig oder reziprok sein können. Das folgende Schema zeigt diese Kategorien und einschlägige Beispiele:

 

Positiv

Negativ

Konsumexternalität

„Gekonntes“ Klavierspiel eines Nachbarn

Luftverschmutzung durch eine Fabrik

Produktionsexternalität

Bienen eines Imkers, die die Blumen einer benachbarten Gärtnerei bestäuben

Verschmutzung der Ozeane, die es Hochseefischern schwerer macht, ihrer „Produktion“ nachzugehen

Tab.:Bsp. positive und negative Konsum- und Produktexternalität



3. Folgen, Probleme und Lösungsansätze:
Für den Verursacher bzw. den Empfänger sind die Kosten bzw. Erlöse seiner eigenen Aktivität geringer bzw. höher als sie es ohne die externen Effekte wären. Es kommt zu Abweichungen zwischen den privaten und den volkswirtschaftlichen (= sozialen) Kosten bzw. Erlösen (bzw. Vorteilen), die zu einer Über- oder Unterversorgung führen. Eine pareto-effiziente Internalisierung der externen Effekte erfordert, dass die Preisverhältnisse aller Waren ihren gesamtwirtschaftlichen Grenznutzen- bzw. Grenzkostenverhältnissen entsprechen. Die klassische Lösung wird insbesondere durch Steuern bzw. Subventionen (Pigou-Steuer) erreicht. Unter restriktiven Bedingungen führen auch Zertifikate sowie vollständig differenzierte Auflagen zu gleichen Ergebnissen. Auch über Verhandlungen kann eine Lösung erzielt werden, sofern die Eigentumsrechte klar festgelegt und die Transaktionskosten ausreichend niedrig sind (Coase-Theorem).

Autor(en): Professor (em.) Dr. Dr. h.c. Roland Eisen

 

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