Seniorenunfallversicherungen sind für bestimmte Kunden durchaus sinnvoll, vor allem für Rentner, die sich nach einem Unfall nicht selbst Hilfe organisieren können. Die Versicherungssumme ist weniger wichtig als bei normalen Unfallversicherungen, da die gesetzliche Rente weiter gezahlt wird. Dagegen sollten Assistance-Leistungen eingeschlossen und weitere spezifische Merkmale erfüllt sein.
Als der alleinstehende 77-jährige Pensionär Klaus P. nachts zur Toilette muss und vergisst, das Licht anzumachen, ändert sich sein Leben von Grund auf. Denn anstatt wie sonst immer zielstrebig ins Bad zu gelangen, stolpert er im Flur und verletzt sich so heftig, dass er ins Krankenhaus muss. Als er nach der Operation und der anschließenden Reha wieder nach Hause kommt, ist er zwar halbwegs wiederherstellt, aber im Alltag weiter auf Hilfe angewiesen. So oder ähnlich könnte das Szenario aussehen, das das Vorhandensein einer Unfallversicherung gerade für ältere Menschen nützlich macht.
Rentner brauchen keine BU mehr
Die Unfallversicherung hat in der Fachwelt einen durchaus ambivalenten Ruf. Sie sei eine Ausschnittversicherung, heißt es, was stimmt, weil weniger als zehn Prozent aller Fälle von Berufsunfähigkeit durch Unfall, der überwiegende Teil dagegen durch Krankheiten hervorgerufen werden. Das spricht für eine Berufsunfähigkeits- Versicherung (BU), die Unfälle und Krankheiten absichert.
Doch Rentner brauchen keine BU mehr, da das Kapitel Berufstätigkeit hinter ihnen liegt. Was Rentner benötigen, hört man häufig, sei eine gute Pflegeabsicherung. Auch das stimmt zweifellos. Eine gute Unfallversicherung ersetzt nicht eine private Pflegepolice, weil die meisten Menschen im Alter durch plötzliche oder fortschreitende Krankheiten dazu gezwungen werden, medizinische und Haushaltshilfen beanspruchen zu müssen.
Ist die private Unfallversicherung für Senioren also tatsächlich überflüssig? Elke Weidenbach, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, verneint diese Frage…
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Autor(en): Elke Pohl