Auch Maklerpools und -verbünde bietet ihren Mitgliedern Maklerverwaltungsprogramme (MVP) an. Das hat Vor-, aber auch Nachteile.
Für viele, die mit einem Pool zusammenarbeiten, stellt sich die Frage, ob sie nicht ausschließlich das MVP des Pools nutzen sollten. Bei der Entscheidung sollte man aber die Vor- und Nachteile einer solchen Poollösung abwägen. MVPs von Maklerpools versprechen unter anderem aufgrund integrierter Vergleichsrechner und automatisierter Verwaltungsfunktionen eine Arbeits- und Kostenersparnis im Vergleich zu einer frei erhältlichen Maklersoftware.
Datenpflege inklusive
Dies zeigen auch die Statements einiger Anbieter von Maklerpoollösungen auf die Frage, welche Vorteile ihre Lösung gegenüber anderen MVPs haben. Klaus Bosle, Geschäftsführer der KAB Maklerservice GmbH, betont beispielsweise: "Den Vorteil sehe ich in der Übernahme der Datenpflege durch den Pool, wenn sich der Maklerkollege in erster Linie über den Pool organisieren will. Hinzu kommen die entfallenden Kosten für Lizenzgebühren und die fertigen Schnittstellen zwischen Angebots- und Vergleichsrechnern und dem Verwaltungssystem…"
Ähnlich äußert sich auch Karsten Allesch, Geschäftsführer der DEMV Deutscher Maklerverbund GmbH: "Der große Vorteil liegt sicher in der Automatisierung der Verwaltung. Die Kunden- und Vertragsdaten sowie die Dokumente werden automatisch ins Verwaltungssystem importiert und müssen nicht aufwendig aus den einzelnen Maklerportalen gezogen und durch den Makler importiert werden."
Abhängigkeit ist groß
Doch nicht für jeden Makler haben Poollösungen nur Vorteile, wie die Aussagen einiger Softwarehersteller, die freie MVPs anbieten, zeigen. Bernd Jakobs, Vorstand der IWM Software AG, erklärt diesbezüglich: "Poollösungen sind lediglich auf diesen einen Pool zugeschnitten. Die Verwaltung von Fremdbeständen - in Bezug auf den Pool - ist oftmals nicht möglich." Jakobs warnt, dass der Makler sich sowohl technisch als auch produktbezogen in die Abhängigkeit des Pools begebe. Setze ein Makler zu 100 Prozent auf das Pool-MVP, sei ein schneller Poolwechsel sehr aufwendig bis unmöglich. Die Abhängigkeit gleiche praktisch der von Ausschließlichkeitsagenturen. Theoretisch sei der Makler in seinen Entscheidungen frei, durch die Nutzung des Pool-MVPs sei er aber praktisch extrem abhängig vom Pool.
Auch Diplom-Ingenieur Andreas Bargfried, Inhaber der Codie Software Products e. K., verweist auf organisatorische Probleme: "Viele Makler sind bei mehreren Pools angebunden und halten bei diesen Daten vor. Da jedoch die Bestände getrennt laufen, sind Auswertungen sehr zeitaufwendig. Und je mehr verschiedene Systeme ich nutze, umso mehr muss ich meine Geschäftsprozesse verbiegen. Ein Hauptsystem wird daher gebraucht."
Den gesamten Artikel "Poollösung oder freie Maklersoftware?" können Sie in der aktuellen Juli-Ausgabe von Versicherungsmagazin nachlesen. Hier geht es wahlweise zum Heftarchiv oder zur eMag-Ausgabe.
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Autor(en): Marion Zwick