Maklerpools: Verdrängungswettbewerb möglich

Noch immer wächst der Markt der Maklerpools. Mittlerweile wird er aber von einer kleinen Gruppe von Unternehmen dominiert. „Der Abstand zu den übrigen Marktteilnehmern wird zusehends größer“, heißt es in einer umfassenden Analyse zu Maklerpools durch V.E.R.S. Leipzig GmbH.

Die Experten halten es für möglich, dass kleinere Pools vom Markt verdrängt werden könnten. Im Durchschnitt hat zwar jeder der 32 untersuchten Maklerpools 4.024 Vertriebspartner, doch die Spanne ist sehr groß. Sie reicht von der Fonds Finanz mit über 25.000 Maklerpartnern bis hin zu Akkurat GmbH mit gerade einmal 100 Partnern. Die Pools verstehen sich in der Regel als Servicegesellschaften für Versicherungsmakler oder - in einigen Fällen - auch für Mehrfachagenten.

Viele haben exklusive Deckungskonzepte für ihre Mitglieder oder Partner entwickelt. 84 Prozent der Maklerpools bieten ihren Partnern oder Mitgliedern eine direkte Anbindung. Eine exklusive Partnerschaft ist eher selten. Sie gilt lediglich bei 16 Prozent der Pools.

Mehr Transparenz gefordert
In Sachen Transparenz gibt jedoch noch einiges nachzubessern, wie die Forscher aus Leipzig feststellen. Denn nur 63 Prozent der Unternehmen decken ihre Courtagesätzen auf. Etwas mehr als die Hälfte der Pools zahlt zudem unterschiedliche hohe Courtagesätze. 2011 haben laut V.E.R.S. 29 der 32 untersuchten Maklerpools ihren Jahresabschluss veröffentlicht. Drei Unternehmen – nach Recherche des Versicherungsmagazins sind das die ASG GmbH, der Insuro Maklerservice und die Qualitypool GmbH – legen jedoch weiterhin keine Kennzahlen offen. Die Analysten aus Leipzig nennen das „einen erstaunlichen Vorgang“.

Viele nicht zu Gesprächen bereit

Die Maklerpools sind übrigens zum überwiegenden Teil in Privatbesitz und von Versicherungen oder Banken unabhängig. Lediglich an vier Unternehmen – nach Recherche des Versicherungsmagazins sind das BCA, 1:1 AG, Jung, DMS & Cie. AG sowie die SDV AG – sind Versicherer ganz oder teilweise beteiligt. Die Ergebnisse der Strukturanalyse wurden durch qualitative Interviews mit 19 Vorständen und Geschäftsführern komplettiert. „13 Maklerpools beziehungsweise Gesellschaften waren nicht zu Gesprächen bereit, was ebenfalls schon Rückschlüsse auf deren Transparenzbereitschaft zulässt“, so die Leipziger Wissenschaftler.

Hintergrundinformationen
Die Studie „Maklerpoolanalyse 2013 umfasst 200 Seiten. Die Ergebnisse können unter http://www.vers-leipzig.de/bestellformular-maklerpoolanalyse für 1.200 Euro bezogen werden.

Bild:©Marco Schlueter /

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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