DKM 2009: Vermittler hoffen nach Regierungswechsel auf bessere Arbeitsbedingungen

Krise - welche Krise? Auf der 13. DKM, die am 28. Oktober startete, war nichts davon zu spüren. Denn in den drei Ausstellungsräumen in der Dortmunder Westfalenhalle tummelten sich rund 10.000 Makler und Vermittler. Dass die Schallmauer von 10.000 Besuchern auf dem diesjährigen Branchentreff wahrscheinlich durchbrochen wurde, vermeldete Dieter Knörrer von der bbg Betriebsberatungs GmbH, dem Veranstalter, bereits zu Beginn der Messe.

Knörrer zeigte sich generell zufrieden mit den Zahlen der diesjährigen DKM: 362 Aussteller bedeuteten zwar einen leichten Rückgang zur Vorjahreszahl von 381, aber die Ausstellerfläche sei konstant. „Auch der Umsatz ist im Vergleich zu 2008 eigentlich gleich geblieben“, kommentierte der bbg-Chef wenig konkret.

Gewohnt pointiert schimpfte Michael H. Heinz, Vorsitzender des Bundesverbandes der Versicherungskaufleute (BVK), über das Streben der Politik, die Honorarberatung in Deutschland zu etablieren, die maklerfeindlichen Aktivitäten der Verbraucherzentralen und die Mühsal im Verbraucherministerium von Ilse Aigner „dicke Bretter zu bohren“. Doch laut Heinz gibt es Hoffnung: “Vielleicht wird das Arbeiten angenehmer“, beantwortete er eine Frage des Versicherungsmagazins, ob die neue FDP-CDU-Regierung die Situation der Makler künftig erleichtern werde.

Zwangsabstimmung mit dem Kontoauszug
Für den BVK-Chef ist der jüngst hochgekochte Datenskandal bei der Postbank ein gefundenes Fressen, denn „ich habe den unlauteren Wettbewerb der Banken seit Jahren angesprochen“. Wie bekannt wurde, können die freien Berater der Postbank Finanzberatung AG alle Kontobewegungen der 14 Millionen Postbank-Kunden ohne deren ausdrückliche Genehmigung einsehen. Die nordrhein-westfälische Datenschutzbehörde ermittelt bereits.

Grund für diesen Missstand ist laut dem Verbandschef „ der irrsinnige Vertriebsdruck in den Banken“. Etliche Banker seien erleichtert, dass Heinz dieses Thema zur Sprache gebracht habe.

Heinz möchte aber nicht missverstanden werden und betonte, dass die Banken als Mitbewerber durchaus willkommen wären. Es dürfe aber nicht soweit gehen, dass die Kreditinstitute Kontoinformationen dazu verwendeten, Kunden unter Druck zu setzen, um bestimmte Geschäfte abzuschließen. Denn: „Zwangsabstimmung mit dem Kontoauszug darf nicht sein“. Der Verband vertritt die Position, dass es einen derart laxen Umgang mit Kundendaten in der Versicherungsbranche nicht gäbe. Eine Ansicht, die nicht von allen Kennern der Branche geteilt wird.

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Autor(en): Alexa Michopoulos und Meris Neininger

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