Im vergangenen Jahr ist Bayern deutschlandweit am härtesten von Naturgefahren getroffen worden. 675 Millionen Euro, fast ein Drittel des Gesamtschadens von 2,1 Millionen Euro, entfielen auf Schäden durch Sturm, Hagel oder Starkregen im Freistaat. Dies zeigt die "Regionale Naturgefahrenbilanz 2019" des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Hinter Bayern folgen Nordrhein-Westfalen und Hessen mit 348 Millionen Euro beziehungsweise 208 Millionen Euro. Verheerend wirkte sich in Bayern vor allem das Tief "Jörn" im Juni 2019 aus. Nordrhein-Westfalen und Hessen wurden insbesondere von den Stürmen "Dragi" und "Eberhard" im März 2019 getroffen. Diese sorgten in ganz Deutschland für Schäden von rund 500 Millionen Euro. Deutschlandweit verursachten Naturgefahren versicherte Schäden von 2,1 Milliarden Euro. Die Stadtstaaten Bremen (sieben Millionen Euro), Hamburg (21 Millionen Euro) und Berlin (29 Millionen Euro) verzeichneten die geringsten Schadenaufwände.
2019 war ein extremes Jahr
Die Statistik des GDV zeigt auch die Schadenhäufigkeit pro 1.000 Verträge in den einzelnen Bundesländern. Hier ist das Saarland Spitzenreiter: 51,2 betrug die Schadenhäufigkeit pro 1.000 Verträge für Sturm-/Hagelschäden in der Sachversicherung sowie 6,5 für Elementarschäden. Berlin ist in dieser Statistik das Schlusslicht: Hier kamen 6,5 Sturm- und Hagelschädenmeldungen auf 1.000 Verträge. Mit 12,6 ist die Quote der Elementarschäden allerdings so hoch wie in keinem anderen Bundesland.
"Das Jahr 2019 ist charakteristisch für Extremwetter in Deutschland mit einigen schweren Stürmen, großer Hitze und zum Teil starken lokalen Überschwemmungen", erläutert GDV-Präsident Wolfgang Weiler.
Elementarrisiken sind häufig nicht versichert
Die tatsächlichen Schäden durch Unwetter liegen indes höher, als die GDV-Statistik ausweist. Denn viele Gebäude sind nicht ausreichend geschützt. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, haben knapp zehn Millionen Hausbesitzern keinen Schutz vor Elementargefahren wie Starkregen. Die Versicherungsdichte für Elementarschäden liegt bundesweit bei 45 Prozent.
Erweiterte Naturgefahren wie Starkregen oder Hochwasser kosteten die Versicherer rund 300 Millionen Euro. Die meisten Schäden gab es wiederum in Bayern (96 Millionen Euro), gefolgt von Baden-Württemberg (43 Millionen Euro) und Hessen (34 Millionen Euro).
In der Statistik sind versicherte Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben enthalten.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de