Männer werden häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt als Frauen und Jüngere haben ein höheres Unfallrisiko als Ältere. Dies sind Erkenntnisse einer Umfrage, die die Roland Rechtsschutzversicherung beim Marktforschungsinstitut Yougov in Auftrag gegeben hat.
Zum dritten Mal nach 2016 und 2018 hat Yougov für den Kölner Versicherer deutsche Verkehrsteilnehmer befragt. Dabei zeigte sich, dass mehr als jeder fünfte Deutsche (22 Prozent) in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal in einen Verkehrsunfall verwickelt war. Der Zeitvergleich zeigt: Das Risiko, als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer in einen Unfall zu geraten, ist unverändert hoch (2018: 23 Prozent).
Frauen weniger in Unfälle verwickelt
Männer sind häufiger in Unfälle involviert als Frauen. Von den rund 2.000 Befragten gab ein Viertel (24 Prozent) der Männer an, in der jüngeren Vergangenheit einen Unfall gehabt zu haben (2018: 27 Prozent, 2016: 28 Prozent). Von den Frauen waren es nur 19 Prozent (2018: 20 Prozent, 2016: 24 Prozent).
Außerdem sind jüngere Menschen nach wie vor häufiger betroffen als ältere: Bei den unter 35-Jährigen gab rund ein Drittel (27 Prozent, 2018: 30 Prozent, 2016: 34 Prozent) an, in den vergangenen fünf Jahren mindestens einen Unfall im Straßenverkehr gehabt zu haben. Bei den über 35-Jährigen war es nur 20 Prozent (2018: 21 Prozent, 2016: 24 Prozent).
Fast jeder Zweite musste Bußgeld bezahlen
Die Umfrage erfasste auch, wie häufig die Verkehrsteilnehmer ein Bußgeld blechen mussten. Knapp jeder zweite Deutsche (45 Prozent, 2018: 48 Prozent) wurde hier zur Kasse gebeten. Die häufigsten Gründe dafür sind (analog zu 2016 und 2018) eine Geschwindigkeitsüberschreitung (31 Prozent) sowie Falschparken (17 Prozent). Männer werden häufiger zur Kasse gebeten, aber die Unterschiede werden geringer.
Während 2018 Männer mit 39 Prozent das Blitzer-Ranking vor den Frauen mit 25 Prozent anführten, ist der Unterschied inzwischen nicht mehr so deutlich. Von den Männern mussten 34 Prozent wegen überhöhter Geschwindigkeit zahlen, von den Frauen immerhin 29 Prozent. Auch beim Falschparken gibt es fast keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern mehr: 18 Prozent der Männer und 17 Prozent der Frauen erhielten Strafzettel, weil sie ihr Auto unerlaubterweise abstellten. (2018: 20 Prozent und. 17 Prozent).
Ältere und Wohlhabende gewinnen die Rechtsstreitigkeiten eher
18 Prozent der Befragten standen wegen Verkehrsstreitigkeiten vor Gericht. 2018 waren es nur 13 Prozent beziehungsweise 15 Prozent 2016. Männer landeten dabei häufiger vor dem Kadi als Frauen (21 zu 15 Prozent). Bei 50 Prozent aller Streitigkeiten ging es um die Schuldfrage (2018: 45 Prozent, 2016: 52 Prozent). In 27 Prozent der Fälle ging es um die Höhe des Schadens (2018: 28 Prozent, 2016: 27 Prozent), der Streit ums Schmerzensgeld belegt mit 18 Prozent Platz drei (2018: 16 Prozent, 2016: 20 Prozent).
Dreiviertel aller Befragten (74 Prozent) gaben an, dass der Rechtsstreit zu ihren Gunsten entschieden wurde. Dabei ist auffällig: Ältere Personen gewinnen ihre Rechtsstreitigkeiten häufiger als junge: Von den unter 45-Jährigen hatten 61 Prozent vor Gericht Erfolg, bei den Personen über 45 waren es 78 Prozent. Auch das Einkommen scheint die Erfolgsaussichten vor Gericht zu verbessern. Von den Befragten mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 gewannen nur 70 Prozent ihren Rechtsstreit. Bei den Einkommensgruppen ab 2.000 Euro Nettoeinkommen liegt die Erfolgsquote vor Gericht bei 78 Prozent.
Quelle: Roland Rechtsschutz
Autor(en): Versicherungsmagazin.de