Telematik-Tarife (wieder) voll im Trend

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Die Mercedes-Benz Bank hat zur IAA 2017 die vollintegrierte Telematik-Autoversicherung „Inscore“ herausgebracht. Kunden können hier die Höhe ihrer Versicherungsrate direkt über einen „Driver Score“ beeinflussen, der sich aus Fahrstil, Fahrzeit und Strecke zusammensetzt.

Die Daten zur Berechnung der Versicherungsprämie kommen über eine werksseitig verbaute Telematic Control Unit (TCU) direkt aus dem Fahrzeug, es sind keine zusätzlichen Einbauten notwendig. Die Integration geht über die Datenerhebung hinaus, denn über das Kundenportal „Mercedes me“ können die Fahrer jederzeit ihren „Driver Score“ einsehen und gegebenenfalls ihr Fahrverhalten anpassen.

Einsparungen liegen bei bis zu 20 Prozent
Laut Unternehmensangaben liegt das Einsparpotenzial der individualisierten Versicherungsrate im Vergleich zur regulären Prämie bei bis zu 20 Prozent. „Das vernetzte Fahrzeug machen wir uns zur Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen zunutze. Der große Vorteil ist, dass wir das Pricing für unsere Kunden individualisieren und damit Kosten reduzieren können“, sagt Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Bank.  

Das Produkt „Inscore“ ist aktuell für Kunden, die mit einer Mercedes-Benz E-Klasse der aktuellen Baureihe unterwegs sind, verfügbar und wurde mit dem Kooperationspartner HDI Versicherung entwickelt. Weitere Fahrzeugmodelle sollen folgen.

Eine Durchschnittsnote für das Fahrverhalten wird ermittelt
Die Daten, die für die Berechnung des Telematiktarifs relevant sind, werden nach Aussage des Automobilherstellers an den Scorer-Dienstleister der Daimler Financial Services pseudonymisiert gesendet. Dort wird eine Durchschnittsnote für das Fahrverhalten ermittelt. Im nächsten Schritt legt der Versicherer auf Basis dieser Durchschnittsnote die Höhe der Prämie fest. Die einzelnen Daten zu Fahrstil, Fahrzeit und Strecke werden dabei nicht an den Versicherer weitergegeben, so das Versprechen von Mercedes-Benz.

 

Neue App soll umsichtiges Fahren belohnen
Eine neuartige App von Bavaria Direkt verfolgt das Fahrverhalten und erkennt risikoreiches Verhalten. Für regelkonformes, rücksichtsvolles und vorausschauendes Fahren sammelt der App-Nutzer Punkte und verdient sich damit Goodies. Diese können zum Beispiel Gutscheine von Amazon oder eine Spende an „Sternstunden“, das Kinderhilfswerk des Bayerischen Rundfunks, sein. So schützt der Fahrer sich selbst, seine Mitfahrer sowie weitere Verkehrsteilnehmer und kann gleichzeitig noch einen guten Zweck fördern. Und sollte doch mal ein Schaden entstehen, kann man ihn direkt aus der App dem Versicherer melden.

Für dieses System benötigt der Fahrer weder eine „Black Box“ im Auto noch sonstige Technik zum Nachrüsten, sondern nur die kostenlose „Drive+“-App. Sie ist ab sofort bei iTunes und Goole Play verfügbar. Der passende Kraftfahrt-Tarif kann auf der Website bavariadirekt.de abgeschlossen werden.

Bei der Telematik setzt die Bavaria Direkt, der Online-Versicherer des Konzerns VKB, auf Prävention. „Unsere Idee ist es, unsere Kunden auf potenzielle Gefahren hinzuweisen“, erläutert Vorstandsmitglied Martin Fleischer. Auch gebe es mehr Interesse an einer App-Lösung gegenüber fest eingebauten Systemen im Auto – unter der Voraussetzung, dass der Kunde selbst entscheidet, wann er sie nutzt. „Nur 30 Prozent der Versicherten, denen wir einen Telematik-Stecker zur Verfügung gestellt hatten, haben ihn auch genutzt. Die Kunden wollten keine Hardware installieren“, berichtet Fleischer.

Unser Veranstaltungstipp
Versicherungsmagazin und die Partnermedien ATZ und ATZlive veranstalten am 18. und 19. April 2018 die 4. Internationale ATZ-Fachtagung Automatisiertes Fahren. Unter der Überschrift Fahrerassistenz-Systeme 2018 werden die neuesten Trends in der Kfz-Welt präsentiert. Die hochkarätige Tagung findet in Wiesbaden statt. Auch Sie können als Teilnehmer und/oder Referent dabei sein.

Digitale Welt und mechanisches Automobil verschmelzen durch die rasante Entwicklung der Fahrerassistenz-Systeme. Der Weg vom teil- zum vollautomatisierten Fahren bei allen Verkehrsmitteln wird konsequent beschritten. Mit dem Ziel, baldmöglichst die Marke "Null-Unfalltote" zu erreichen. Die Dynamik der Entwicklung in diesem Bereich erfordert es, ständig am Ball zu bleiben. Die internationale ATZ-Konferenz „Fahrerassistenz-Systeme – von der Assistenz zum automatisierten Fahren“ bietet Ihnen durch Fachvorträge und Diskussionen hierfür eine ideale Plattform.

Quellen: Mercedes-Benz, Bavaria Direkt, Versicherungsmagazin

Autor(en): Versicherungsmagazin

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