Immobilienschutz ist angesichts des schwierigen Leben- und Krankenversicherungsgeschäfts eine immer wichtigere Alternative für die Privatabsicherung. Der Haus- und Wohnungsschutz ist aber meist in festen Händen. Per Smart-Home-Versicherung können Vermittler hier aber den Wettbewerb aufnehmen.
Dafür brauchen sie den richtigen Partner. Zwar kooperieren alle Versicherer, die Smart-Home-Schutz offerieren mit Technikanbietern, doch nicht alle öffnen das Geschäft für Vermittler. Problematisch ist hier etwa das neue Angebot des Düsseldorfer Ergo-Konzerns. Das Unternehmen kooperiert mit der Telekom. Wer ab September das Telekom-Produkt „Magenta Smarthome“ erwirbt, kann zusätzlich einen Ergo Smart-Home-Schutzbrief erwerben. Damit gibt es Notfall-Soforthilfe. Diese ist total wichtig, wenn die Wohnung oder das Haus verwaist sind. Registrieren Sensoren im digitalisierten Haus eine Gefahr – etwa Rauch, austretendes Wasser oder die Öffnung eines Fensters – und kann der Kunde nicht selbst auf einen Alarm reagieren, geben sie den Alarm automatisch an den Notfallservice des Versicherers weiter. Der Service ist rund um die Uhr, 365 Tage am Jahr aktiv. Leider gibt es den Schutzbrief – er kostet je nach Umfang zwischen 24 und 30 Euro pro Jahr – nur im Telekom-Shop.
Nicht alle haben Exclusiv-Vertrieb
Als reines Direkt- beziehungsweise Exklusiv-Vertriebsangebot nutzen auch die Kooperationen der Cosmos- und Aachen-Münchener-Versicherung Vermittlern herzlich wenig. Besser sind da Axa, Allianz, BGV, HDI und Provinzial Nord West aufgestellt. Bei der BGV ist die Kooperation mit Mobilcom Debitel an den „Hausrattarif Exklusiv“ gebunden. Den Kunden wird die Anschlussgebühr erlassen, sie erhalten einen Rauchmelder gratis und zehn Prozent Rabatt auf die Police. Die Axa kooperiert mit Innogy und verspricht allen Kunden, die ein Sicherheitspaket erwerben, einen Rabatt auf den Kauf der Anlage. Demgegenüber müssen die Kunden der Allianz, die mit Panasonic kooperiert, den Schutzbrief „Assist“, der Nothilfe organisiert und einen Schlüsseldienst übernimmt, extra für 24 Monate bezahlen.
Umfassende Nothilfe und hohen Nachlass verspricht das Angebot der Provinzial Nord West. Das Notfallmanagement kann als Baustein in die Wohngebäude- oder Hausratversicherung eingebunden werden und kostet im Jahr knapp 50 Euro. Durch diesen Baustein erwirbt der Kunde die Aufschaltung auf die Hotline einer Notfallzentrale, die 24 Stunden am Tag aktiv ist. Der Versicherer stellt zudem eine Sim-Karte, durch die eine Notfallmeldung auch bei Strom- und Internetausfall gewährleistet ist. Die notwendige Smart-Home-Anlage der Firma Lupus kann mit fast 40 Prozent Nachlass erworben werden.
Win-Win-Situation für Kunden und Versicherer
Der Regionalversicherer kooperiert zu gleichen Konditionen mit Versicherungsmaklern. Das Angebot ist auf der Homepage der Assekuranz sehr prägnant dargestellt. Im Falle eines Einbruchs wird die Polizei, bei einem Brand die Feuerwehr alarmiert. Bei einem Wasserschaden verspricht der Versicherer ständige Kontaktversuche. Das ist sehr glaubhaft. Denn tatsächlich gibt es hier eine starke Win-Win-Situation für Kunden und Versicherer: "Der beste Schaden ist der, der nicht eintritt. Mit dem Notfallmanagement schützen Sie aktiv Ihr Eigentum und die Erinnerungen, die an vielen Besitztümern hängen", erläutert die Provinzial Nord West.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek