Die Ansprüche von Anlegern an Vermittler sind hoch. Empfohlene Produkte mit attraktiven Renditen sollen das Portfolio gut diversifizieren und für die Altersvorsorge geeignet sein. Exchange Traded Funds können daher ein Kerninvestment eines Kundendepots sein. Berater sollten aber auf Risiken hinweisen.
Als börsengehandelte Indexfonds zählen Exchange Traded Funds (ETFs) zur Anlageklasse der passiv gemanagten Produkte. Damit gelingt es Kunden, mit dem Kauf eines einzelnen Wertpapiers die Wertentwicklung nahezu aller Anlageklassen, Branchen, Regionen und Themen abzubilden und eine Rendite zu erzielen, die annähernd der des nachgebildeten Index entspricht. Mit ETFs sind auch aktuelle Megatrends wie die Digitalisierung oder die Abwehr von Cyber-Kriminalität investierbar. Sie können für eine beachtliche Performance sorgen.
Bringen Angebot und Nachfrage durch enge Geld-Brief-Spannen zum Ausgleich
Zudem fallen bei ETFs keine Ausgabeaufschläge beim Handel über die Börse und nur geringe Verwaltungskosten an. Gebühren, die die Rendite nachhaltig drücken, sind bei börsengehandelten Indexfonds im Vergleich zu aktiv gemanagten Produkten also vernachlässigbar klein. Darüber hinaus sorgen Market Maker regelmäßig für eine angemessene Liquidität, da sie Angebot und Nachfrage durch relativ enge Geld-Brief-Spannen zum Ausgleich bringen.
Die Geld-Brief-Spanne wird meist in Prozent ausgedrückt und zeigt zusätzliche Kosten zu den Gebühren an, die beim Kauf eines Wertpapiers fällig werden. Außerdem werden ETFs als Sondervermögen geführt. Das heißt, dass im Insolvenzfall des Anbieters das investierte Vermögen der Anleger erhalten bleibt und nicht in die Insolvenzmasse des Emittenten fällt.
Vorteile haben sich bei Privatanlegern herumgesprochen
Die Vorteile von börsengehandelten Indexfonds haben sich unter Privatanlegern längst herumgesprochen und für weiter wachsende Zuflüsse gesorgt. Laut der aktuellen ETF-Marktstatistik des Verlags Isarvest betrug das in ETFs investierte Volumen im Juli 2018 rund 19,2 Milliarden Euro. Damit ist es gegenüber dem Jahresende 2017 um 15,9 Prozent beziehungsweise 2,64 Milliarden Euro gewachsen. Besonders beliebt bei Privatanlegern sind Sparpläne. Allein im Monat Juli 2018 wurden 721.703 ETF-Sparpläne für den Vermögensaufbau genutzt. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Anstieg von rund 4,51 Prozent oder 31.144 Sparplänen.
Jährliche Wertentwicklung wird eher konservativ geschätzt
Mit ihrer Hilfe können Anleger mit relativen geringen Beträgen ihr Portfolio breit diversifizieren und zugleich für das Alter vorsorgen. Angenommen, ein Kunde zahlt monatlich 200 Euro und damit 2.400 Euro jährlich in einen ETF ein, und das über 30 Jahre lang. Die jährliche Wertentwicklung nach Abzug der Inflation wird mit drei Prozent eher konservativ geschätzt. Sind die 30 Jahre vergangen, kann er mit einem stattlichen Endwert von 117.606,43 Euro rechnen – bei Einzahlungen von insgesamt 72.000 Euro.
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Autor(en): Carmen Mausbach