Corona-Impfstoff: Aktien der Entwickler sind mit Vorsicht zu genießen

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Die Begeisterung für Aktien der Impfstoffentwickler gegen das Coronavirus dürfe die Aufmerksamkeit der Anleger nicht einengen, sagt Gottfried Urban, Geschäftsführer der Urban & Kollegen GmbH Vermögensmanagement, in Altötting. Eine solide Geldanlage sollte sich auf Gesamtunternehmen statt auf einzelne Forschungsergebnisse konzentrieren, mahnt er in einem Kommentar.

Weltweit arbeiten 70 Unternehmen an mehr als 200 Coronavirus-Impfstoffen. Angesichts der hohen Investitionen ist es wahrscheinlich, dass noch viele weitere Impfstoffe auf den Markt kommen. Es besteht zwar eine immense Nachfrage, aufgrund des starken Wettbewerbs könnte es jedoch passieren, dass diese Impfstoffe nicht sehr profitabel sein werden. Auch sind Haftungsfragen bei auftretenden Langzeitschäden nie auszuschließen. Das könnte vor allem bei den kleineren Impfstoffentwicklern die Existenz bedrohen. Zudem redet der Staat bei der Preisfindung von Arzneimitteln gerne mit.

Investments in Gesundheitsaktien auf der Basis eines Covid-19-Impfstoffs sind spekulativ und nur für Anleger geeignet, die hohe Verluste ertragen können.

Besser in Gesundheitsunternehmen investieren

Ein Blick in die Historie zeigt: Von Tausenden Biotech-Unternehmen, die seit 1976 gegründet wurden, haben nur 59 mehr als ein zugelassenes Arzneimittel an den Markt gebracht und nur fünf Unternehmen verzeichnen mehr als vier Arzneimittelzulassungen.

Wer nachhaltig investieren und nicht spekulieren will, sollte sich auf Gesundheitsunternehmen konzentrieren, die über ein starkes und wenig preissensibles Geschäftsmodell verfügen. Hier kommen Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, Digitalmedizin, menschliche Ersatzteilmedizin, Labor- und Krankenhausausrüstung in Betracht. Bei Investments in junge Impfstoffentwickler sollte man die Dosierung dagegen geringhalten.

Quelle: V-Bank

Autor(en): Gottfried Urban

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