Das Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes, wie es am 21. Juli vom Kabinett verabschiedet werden soll, verfehlt trotz einiger guter Ansätze das Ziel "das Ungleichgewicht in der Finanzvermittlung wirksam zugunsten der Verbraucher zu verschieben". Dies kritisierte gestern in Berlin der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Gerd Billen.
Vor allem die Risikoaufklärung gehe unzureichend auf Verlustmöglichkeiten von Anlagen ein. Auch drei Jahre nach der Lehman-Pleite erinnerten ihn die Zustände in Deutschland an den Wilden Westen. Die Versuche der Finanzindustrie, sich einer schärferen Regulierung zu entziehen, treffe auf Wohlwollen, vor allem des Finanzministeriums. Weder vor Intransparenz noch vor aggressiven Vertriebsmethoden werde der Verbraucher wirksam geschützt, so Billen. So regle das genannte Gesetz nicht, wie genau das Informationsblatt für Produkte des Grauen Kapitalmarktes auszusehen hat. Auch die Tatsache, dass diese "Beipackzettel" in der Regel erst beim Beratungsgespräch überreicht würden und vorher nicht zu Verfügung stehen müssten, sei ein Mangel des Gesetzes: "Ich erwarte, dass hier noch nachgebessert wird", so Billen.
Eigenverantwortung der Verbraucher angemahnt
Aber man wolle nicht nur die Finanzbranche beschimpfen, sondern auch an die Verbraucher appellieren, sich kompetenter um die eigenen Finanzen zu kümmern. "Schließlich sind wir keine Lämmer, die sich zur Schlachtbank führen lassen müssen", bekräftigte Billen. Daher unterstützt der vzbv ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Bankbetriebslehre der Universität Mannheim, in dem es darum geht Verbrauchern die Ermittlung der eigenen Risikoneigung zu erleichtern. Ergebnis ist ein interaktives Programm, mit dessen Hilfe auf anschauliche Weise verdeutlicht wird, welche Folgen ein bestimmtes Investment voraussichtlich und auf einen bestimmten Anlagehorizont bezogen haben wird. "Bankberatung ist statisch und für den Kunden nicht erlebbar", erklärte der Mannheimer Professor Martin Weber, der das Projekt verantwortet. Anders sein Programm: Hier könne der Verbraucher anhand von Daten aus den letzten 36 Jahren - seit Existenz des Dax - nachvollziehen, wie sich Risikoneigung auf die Rendite auswirkt. Das Programm steht unter online und kann kostenlos genutzt werden.
Wer den Fragebogen bis zum Ende ausfüllt bekommt eine Empfehlung dazu, welcher der geplanten sieben Fonds-Risikoklassen laut EU-Klassifizierung er sich zugehörig fühlen sollte, um seine Anlageziele bestmöglich zu erreichen.
Vor allem die Risikoaufklärung gehe unzureichend auf Verlustmöglichkeiten von Anlagen ein. Auch drei Jahre nach der Lehman-Pleite erinnerten ihn die Zustände in Deutschland an den Wilden Westen. Die Versuche der Finanzindustrie, sich einer schärferen Regulierung zu entziehen, treffe auf Wohlwollen, vor allem des Finanzministeriums. Weder vor Intransparenz noch vor aggressiven Vertriebsmethoden werde der Verbraucher wirksam geschützt, so Billen. So regle das genannte Gesetz nicht, wie genau das Informationsblatt für Produkte des Grauen Kapitalmarktes auszusehen hat. Auch die Tatsache, dass diese "Beipackzettel" in der Regel erst beim Beratungsgespräch überreicht würden und vorher nicht zu Verfügung stehen müssten, sei ein Mangel des Gesetzes: "Ich erwarte, dass hier noch nachgebessert wird", so Billen.
Eigenverantwortung der Verbraucher angemahnt
Aber man wolle nicht nur die Finanzbranche beschimpfen, sondern auch an die Verbraucher appellieren, sich kompetenter um die eigenen Finanzen zu kümmern. "Schließlich sind wir keine Lämmer, die sich zur Schlachtbank führen lassen müssen", bekräftigte Billen. Daher unterstützt der vzbv ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Bankbetriebslehre der Universität Mannheim, in dem es darum geht Verbrauchern die Ermittlung der eigenen Risikoneigung zu erleichtern. Ergebnis ist ein interaktives Programm, mit dessen Hilfe auf anschauliche Weise verdeutlicht wird, welche Folgen ein bestimmtes Investment voraussichtlich und auf einen bestimmten Anlagehorizont bezogen haben wird. "Bankberatung ist statisch und für den Kunden nicht erlebbar", erklärte der Mannheimer Professor Martin Weber, der das Projekt verantwortet. Anders sein Programm: Hier könne der Verbraucher anhand von Daten aus den letzten 36 Jahren - seit Existenz des Dax - nachvollziehen, wie sich Risikoneigung auf die Rendite auswirkt. Das Programm steht unter online und kann kostenlos genutzt werden.
Wer den Fragebogen bis zum Ende ausfüllt bekommt eine Empfehlung dazu, welcher der geplanten sieben Fonds-Risikoklassen laut EU-Klassifizierung er sich zugehörig fühlen sollte, um seine Anlageziele bestmöglich zu erreichen.
Autor(en): Elke Pohl