Wenn die Wähler in Deutschland in den nächsten Jahren deutlich älter werden (von durchschnittlich 48 Jahren 2009 bis 58 Jahren 2040), dann gebe es kürzere Planungshorizonte. Von daher habe mehr Kapitaldeckung im deutschen Rentensystem keine Chancen, da dieses System zudem derzeit diskreditiert sei, sagte Professor Dr. Bert Rürup bei der Handelsblatt-Tagung "Assekuranz im Aufbruch" am 2. März in München.
Es gebe kein Land, in dem die Altersvorsorge stärker gefördert werde als in Deutschland, erläuterte Rürup, heute Vorstand der MaschmeyerRürup AG, Hannover, früher Berater der Bundesregierung. Viele Länder, auch Deutschland, hätten eine Mischfinanzierung zwischen Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren. In Deutschland liege das Verhältnis bei etwa 60 zu 40, in den USA liege es bei 50 zu 50 und in der Schweiz bei 40 zu 60. Über das richtige Verhältnis gebe es keine ökonomisch richtige Antwort.
Mit den kapitalgedeckten Ergänzungssystemen wie die Riester-Rente sei die Alterssicherung bis 2030 relativ stabil. Bei einem Beitragssatz von durchschnittlich 22 Prozent sei die gesetzliche Rentenversicherung bis 2030 finanziert. Rürup sagte, dass das Rentenproblem gelöst sei, Probleme gebe es noch in der Finanzierung der Beamtenpensionen. Der Universitätsprofessor schlug vor, dass die Förderungshöhe bei der Riester-Rente (derzeit vier Prozent der Beitragsbemessungsgrundlage, BBG) dynamisiert werde. Bei der nach ihm benannten Rürup-Rente (Basisrente) sollte seines Erachtens wie bei der Riester-Rente eine Kapitalerhaltungsgarantie eingeführt werden.
PKV schafft sich selbst ab
Starke Kritik übte Rürup an der privaten Krankenversicherung (PKV). Diese sei dabei, sich selbst abzuschaffen. Die PKV fordere angesichts ihrer steigenden Beiträge, die Instrumente zur Kostendämpfung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu bekommen. Die PKV müsse auch die steigenden Beiträge der älteren Versicherten in den Griff bekommen. Allerdings sei die PKV durch das letzte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in ihrem Bestand gesichert. Die Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung 1995 als Umlageverfahren sei ein Fehler gewesen. Eine nachhaltige Finanzierungsreform sei mehrfach vertagt worden. Rürup schlug hier einen so genannten "Pflege-Riester" vor. Durch eine Erhöhung der Förderungsrahmen bei Riester von vier auf 4,5 Prozent der BBG wie bei der betrieblichen Altersversorgung seien die Kosten dieser Pflegeversicherung finanzierbar.
Mehr zu der Tagung lesen Sie in der April-Ausgabe des Versicherungsmagazins.
Bild: © EUROFORUM/Marc Hergenröder
Es gebe kein Land, in dem die Altersvorsorge stärker gefördert werde als in Deutschland, erläuterte Rürup, heute Vorstand der MaschmeyerRürup AG, Hannover, früher Berater der Bundesregierung. Viele Länder, auch Deutschland, hätten eine Mischfinanzierung zwischen Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren. In Deutschland liege das Verhältnis bei etwa 60 zu 40, in den USA liege es bei 50 zu 50 und in der Schweiz bei 40 zu 60. Über das richtige Verhältnis gebe es keine ökonomisch richtige Antwort.
Mit den kapitalgedeckten Ergänzungssystemen wie die Riester-Rente sei die Alterssicherung bis 2030 relativ stabil. Bei einem Beitragssatz von durchschnittlich 22 Prozent sei die gesetzliche Rentenversicherung bis 2030 finanziert. Rürup sagte, dass das Rentenproblem gelöst sei, Probleme gebe es noch in der Finanzierung der Beamtenpensionen. Der Universitätsprofessor schlug vor, dass die Förderungshöhe bei der Riester-Rente (derzeit vier Prozent der Beitragsbemessungsgrundlage, BBG) dynamisiert werde. Bei der nach ihm benannten Rürup-Rente (Basisrente) sollte seines Erachtens wie bei der Riester-Rente eine Kapitalerhaltungsgarantie eingeführt werden.
PKV schafft sich selbst ab
Starke Kritik übte Rürup an der privaten Krankenversicherung (PKV). Diese sei dabei, sich selbst abzuschaffen. Die PKV fordere angesichts ihrer steigenden Beiträge, die Instrumente zur Kostendämpfung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu bekommen. Die PKV müsse auch die steigenden Beiträge der älteren Versicherten in den Griff bekommen. Allerdings sei die PKV durch das letzte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes in ihrem Bestand gesichert. Die Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung 1995 als Umlageverfahren sei ein Fehler gewesen. Eine nachhaltige Finanzierungsreform sei mehrfach vertagt worden. Rürup schlug hier einen so genannten "Pflege-Riester" vor. Durch eine Erhöhung der Förderungsrahmen bei Riester von vier auf 4,5 Prozent der BBG wie bei der betrieblichen Altersversorgung seien die Kosten dieser Pflegeversicherung finanzierbar.
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Bild: © EUROFORUM/Marc Hergenröder
Autor(en): Bernhard Rudolf