Die Corona-Krise hat den deutschen Verbraucher die Lust, größere Anschaffungen wie Autos, Haushaltsgroßgeräte, Unterhaltungselektronik oder Küchen zu finanzieren, offenbar nicht geschmälert. Das hat der aktuelle Konsumkredit-Index des Bankenfachverbandes ermittelt, für den die Ipsos-Marktforscher im Juli 2020 rund 2.000 Verbraucherhaushalte nach ihren Konsum- und Finanzierungsabsichten befragt haben.
Mit einem Wert von 98 Punkten prognostiziert der Index, dass die Nutzung von Krediten für Konsumanschaffungen in den kommenden zwölf Monaten auf einem stabilen Niveau bleiben wird, das dem der vergangenen zwölf Monate vergleichbar ist. "Während die geplanten Konsumanschaffungen dem Index gemäß eher verhalten sind, wächst dagegen die Bereitschaft, Anschaffungen zu finanzieren", sagt Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes.
Bereitschaft zu Ratenkäufen steigt
Zwar sagten die Verbraucher, künftig eher weniger Konsumgüter anschaffen zu wollen als in der Vergangenheit. Der Teil-Index-Wert für die Anschaffungsplanung belege mit 75 Punkten die zurückhaltende Konsumneigung. Geht es allerdings um die Finanzierungsplanung, steigt die Bereitschaft, zu Käufen in Raten. Mit einem Teil-Index-Wert von 131 sei von einer signifikant zunehmenden Nutzung von Finanzierungen auszugehen. In Summe rechnet der Bankenfachverband daher mit einer konstanten Nachfrage nach Konsumkrediten.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly