Für die Gesundheit der Beschäftigten sind die Lage und die Dauer ihrer Arbeitszeit wichtige Faktoren. Wie sich atypische Arbeitszeiten auf die Gesundheit der Menschen auswirkt, möchte Die Linke in einer Kleinen Anfrage von der Bundesregierung wissen.
Extrem flexible Arbeitszeiten gehen häufig zulasten der Beschäftigten. So stellt zum Beispiel die Hans-Böckler-Stiftung fest: „Bei völlig selbstbestimmten Arbeitszeiten fällt Arbeitnehmern das Abschalten schwerer als bei festen Zeiten. Interessanterweise ist dieser Effekt nur bei Männern zu beobachten. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 40 Prozent, dass sie abends nicht zur Ruhe kommen“.
4,3 Prozent haben überlange Arbeitszeiten
Nach Auswertungen des Statistischen Bundesamtes auf Grundlage der Ergebnisse des Mikrozensus hatten im Jahr 2017 von den rund 37,4 Millionen abhängig Beschäftigten 1,6 Millionen beziehungsweise 4,3 Prozent überlange Arbeitszeiten.
Neun Millionen arbeiten regelmäßig am Wochenende
Im Jahr 2017 arbeiteten von den 37,4 Millionen abhängig Beschäftigten mit Angaben zur Wochenendarbeit neun Millionen beziehungsweise 24,2 Prozent der Beschäftigten ständig beziehungsweise regelmäßig am Wochenende.
Von den 37,4 Millionen abhängig Beschäftigten mit Angaben zur Sonn- und/oder Feiertagsarbeit arbeiteten im Jahr 2017 rund 4,7 Millionen bzw. 12,6 Prozent der Beschäftigten ständig beziehungsweise regelmäßig an Sonn- und/oder Feiertagen.
5,2 Prozent der Beschäftigten arbeiten ständig nachts
Im Jahr 2017 arbeiteten von den 37,4 Millionen abhängig Beschäftigten mit Angaben zur Abendarbeit 6,8 Millionen beziehungsweise 18,2 Prozent der Beschäftigten ständig beziehungsweise regelmäßig abends. Von den abhängig Beschäftigten mit Angaben zur Nachtarbeit arbeiteten zwei Millionen beziehungsweise 5,2 Prozent der Beschäftigten ständig beziehungsweise regelmäßig nachts.
Im Jahr 2017 arbeiteten von den 37,4 Millionen abhängig Beschäftigten mit Angaben zur Schichtarbeit 5,2 Millionen beziehungsweise 14 Prozent der Beschäftigten ständig beziehungsweise regelmäßig in Schichten.
Die Befragung
Zur Darstellung der atypischen Arbeitszeiten werden die Abgrenzungen des Statistischen Bundesamtes auf Basis des Mikrozensus verwendet. Der Mikrozensus ist eine repräsentative Haushaltsbefragung im Umfang von einem Prozent der Bevölkerung. Die Ergebnisse werden dann auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet.
Quelle: Deutscher Bundestag
Autor(en): Versicherungsmagazin