Kunden in Heilwesenberufen sind eine interessante Zielgruppe. Ihre Absicherung ist häufig mangelhaft, weil sie sich selten mit dem Thema Versicherung beschäftigen. Aber Standardlösungen helfen den medizinischen Helfern gar nicht, vielmehr erfordert ihre Betreuung tiefgehendes Spezialwissen, die Verankerung in der Branche sowie ein gutes Netzwerk von Dienstleistern.
Ohne konsequente Spezialisierung ist im Heilwesen-Sektor heute kein Blumentopf mehr zu gewinnen, ist Makler und zertifizierter Berater Heilwesen (IHK) Michael Jeinsen aus Berlin überzeugt. Der Hauptgrund: Das Netzwerk aus hoch spezialisierten Dienstleistern, auf die er im Schadenfall kurzfristig zugreifen kann, ist ganz auf seine Kundengruppe zugeschnitten – Apotheker. "Es ist ein gravierender Unterschied, ob ich es beispielsweise mit einem Einbruch oder einer Überschwemmung in einer Zahnarztpraxis zu tun habe oder – wie in meinem Fall – in einer Apotheke", verdeutlicht er.
Nicht jeder Handwerker ist für die Betreuung von Apotheken geeignet
Das beginnt bei kaputten Schaufensterscheiben und demolierten Automatiktüren, geht weiter über leise Trocknungsgeräte und spezielle Hygienereinigungen, um den Kundenbetrieb nicht zu stören, bis hin zu beschädigten Safes, in denen pflichtgemäß die Medikamente lagern müssen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Schon diese wenigen Beispiele zeigen: Mit einem Netz "normaler" Handwerker kommt Makler Jeinsen nicht weiter, wenn er seinem Anspruch gerecht werden will. Und der besteht darin, seine Apotheker nicht nur rundum abzusichern, sondern ihnen im Schadenfall schnell und effizient zu helfen.
Jeinsen geht großzügig mit seinem Wissen um. Er ist nicht nur Sprecher der Interessenvereinigung (IV) Apotheken- und Praxisschutz im Heilwesennetzwerk, einer Genossenschaft, die alle Mitspieler am Markt vernetzen will. Er hat auch ein Buch zum Thema Zielgruppenanalyse Apotheker veröffentlicht, in dem er freigiebig seinen Erfahrungsschatz präsentiert. Ist das nicht geschäftsschädigend?
Es gibt noch Luft nach oben
"Nein, überhaupt nicht", meint er lachend. "Die meisten Leser werden sich nach der Lektüre sagen, dass das viel zu kompliziert ist. Speziell ist es auf jeden Fall. Wer sich aber entschließt einzusteigen, ist herzlich willkommen. Wir können qualifizierte Verstärkung gebrauchen."
Derzeit sind 34 Vermittler in der Interessenvereinigung organisiert und decken damit etwa die Hälfte aller Apotheken in Deutschland ab. Es gibt also noch genügend Luft nach oben...
Den Beitrag "Nur für Spezialisten und gute Spürnasen", finden Sie in der aktuellen Januar-Ausgabe von Versicherungsmagazin. Hier geht es wahlweise zum Heftarchiv oder zur eMag-Ausgabe.
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Autor(en): Elke Pohl