Kunden beachten Social-Media

Finanzdienstleister sollten sich intensiver mit Social-Media beschäftigen und Netzwerke wie Facebook, Foren, Videoportale oder Micro-Blogging-Dienste wie Twitter nutzen. Grund: Abschlussbereite Kunden nehmen solche Aktivitäten überproportional wahr, wie das Beratungsinstitut YouGovPsychonomics aus Köln herausgefunden hat.

"Unter denjenigen, die den Abschluss eines Bank- oder eines Versicherungsproduktes in den kommenden zwölf Monaten planen beziehungsweise in den vergangenen zwölf Monaten vollzogen haben, fällt die Erinnerung an Beiträge von Finanzdienstleistern überdurchschnittlich hoch aus", sagt Studienleiterin Jutta Rothmund. Für die internetrepräsentative Studie wurden 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren im Oktober 2010 online befragt und zwei Online-Gruppendiskussionen durchgeführt.

In so genannten Verbrauchermeinungsplattformen suchen Kunden überwiegend Beiträge über Versicherungen. Scheinbar herrscht hier gerade vor dem Abschluss große Verunsicherung. Nach Einschätzung von Psychonomics erfreuen sich Verbraucherplattformen, wie "yopi", "ciao", oder "gutefrage" einer hohen Vertrauenswürdigkeit, die gleich hinter Vergleichsseiten im Internet oder Empfehlungen eines Bank- oder Versicherungsberaters liege. Rund jeder Zehnte nutzt solche Internetforen bereits als Informationsquelle in Sachen Bankprodukte, Geldanlage und Versicherungen.


In die Social-Media-Welt einsteigen? Unbedingt!
Auf die Frage, ob Finanzdienstleistungsunternehmen auf entsprechenden Plattformen selbst aktiv werden und in den Dialog einsteigen sollten, gibt es den Ergebnissen zufolge nur eine Antwort: Ja. Fast die Hälfte der Befragten hält es für angebracht, dass Anbieter Kommentare und Anfragen direkt beantworten und aktiv in den Dialog einsteigen. Lediglich 15 Prozent halten dies für verfehlt.

Längst sind viele Versicherer in Sachen Social Media aktiv. Allen voran der Autoversicherer Direct Line. Hier finden sich Zugänge für das Netzwerk Facebook, ein Blog, der Kurzzeichendienst Twitter, ein Zugang zu YouTube, der Intern-Lesezeichen-Dienst Mister Wong oder der Fotodienst Flickr. Facebook-Mitglieder können das Erkennungszeichen der Direct Line, das rote Telefon, durch eine Hindernisstrecke steuern. Auch die Deutsche Internetversicherung „bloggt“ und Allianz, R+V oder die Huk Coburg verschicken regelmäßig Hinweise über Twitter. Selbst der Ergo-Konzern wird sich nun den neuen Medien widmen. Der Krankenversicherer DKV plant, Facebook, die Geschäftsplattform Xing, und YouTube im Vertrieb für den Außendienst zu nutzen.

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Am 23. und 24. Februar 2011 findet in Düsseldorf das Seminar "Social Media in der Finanzbranche: Die neue Macht des Kunden" statt. Referenten sind die Experten Claudia Hilker und Stefan Raake.

Bild: © Gerd Altmann/graphicxtras/

Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek

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