Die Zahl der Verbraucherinnen und Verbraucher, die an der Kasse mit dem Smartphone oder einer Bankkarte kontaktlos zahlen, wächst. Beim Mobile Payment spielen Bequemlichkeit, Zeitersparnis und die Hygiene eine zentrale Rolle.
Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Verbraucher bezahlen im Einzelhandel kontaktlos mit einem mobilen Endgerät beziehungsweise mit ihrer Bank- oder Kreditkarte. Das ist das Kernergebnis der aktuellen Postbank Digitalstudie 2023 mit mehr als 3.000 Teilnehmenden. Der zufolge nutzten im vergangenen Jahr mehr als sechs Mal so viele Menschen Mobile Payment als 2016.
Unter jüngeren Konsumenten im Alter zwischen 18 und 39 Jahren liegt der Anteil der Kontaktloszahler sogar bei 79 Prozent. Geografisch betrachtet zahlen die Berliner mit 77 Prozent am häufigsten auf diesem Weg. Im Saarland werden entsprechende Bezahlverfahren mit 57 Prozent am seltensten genutzt.
Für Mobile Payment spricht vor allem die Bequemlichkeit, sagen 56 Prozent der Befragten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) schätzt es, die Bankkarte nicht mitnehmen oder suchen zu müssen. Aber auch Hygienegründe geben für 39 Prozent der Teilnehmenden den Ausschlag für kontaktlose Bezahlvarianten.
Mobile Payment setzt sich zunehmend durch
Insgesamt führt die Entwicklung dazu, dass sich immerhin jeder Dritte (33 Prozent) mit der Abschaffung von Scheinen und Münzen arrangieren könnte. Das entspricht einem Zuwachs von zwölf Prozent gegenüber 2020. In der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen sprechen sich bereits 57 Prozent gegen die Verwendung von Bargeld aus. Bei den Befragten ab 40 Jahren liegt der Anteil allerdings nur bei 22 Prozent.
Online Banking und Apps beliebt
Auch das Online Banking hat sich längst bei den Bankkunden in Deutschland etabliert, so die Studie. 42 Prozent der Menschen erledigen den größten Teil ihrer Geldgeschäfte über das Portal ihres Instituts. Auf eine App für Finanzdinge greift bereits fast ein Drittel (32 Prozent) zurück. Und in die Filiale vor Ort zieht es nur noch 20 Prozent der Befragten.
Unter den Teilnehmenden ab 40 Jahren ist das Bankportal besonders gefragt. Jüngere Kunden wählen hingegen lieber die App. "Zwei Drittel der Jüngeren können sich auch vorstellen, Beratungsgespräche telefonisch oder online zu führen. Bei den Älteren sind es immerhin 56 Prozent", heißt es weiter.
KI-Beratung kommt nicht gut an
Während kontaktlose Bezahlverfahren und Geldgeschäfte per Mausklick durchaus Gefallen bei den Kunden finden, kommt Künstliche Intelligenz (KI) bei Finanzgeschäften weniger gut an. Nur 13 Prozent können sich dem Report zufolge vorstellen, bei der Geldanlage durch KI beraten zu werden, ohne dass ein Mensch involviert ist.
Jüngere Menschen stehen der Beratung durch Artificial Intelligence mit 25 Prozent dann etwas offener gegenüber, wenn sich die KI auf eine Vorauswahl beschränkt. Das sind elf Prozentpunkte mehr als bei den Älteren. Zugleich hält jeder fünfte im Alter zwischen 18 und 39 Jahren KI-Beratung für neutraler und unabhängiger als menschliche Beratung. Von den Älteren sagen das lediglich elf Prozent.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly