Schon wieder sind Bankkunden von einer Internet-Betrugswelle betroffen. So wurde anscheinend das "mobile TAN-Verfahren" gehackt, das Millionen Bankkunden nutzen. Dabei wird die jeweilige Transaktionsnummer per Handy versandt.
Laut der Süddeutschen Zeitung haben die Täter in vielen Fällen hohe Beträge illegal abgehoben. In einem Fall wurde ein Postbank-Kunde um 30.000 Euro betrogen. Die Täter hacken bei der Masche Computer und Mobiltelefon gleichzeitig. Angeblich hat die betroffene Telekom nun den Schutz erhöht. Zudem hätten die Banken auch bei früheren Betrugsserien ihre Kunden stets entschädigt. Die Betrugsfälle durch das so genannte Pishing sind schon im vorigen Jahr laut Bundeskriminalamt um über 70 Prozent auf fast 7.000 Fälle angestiegen. Dabei nutzen nach Angaben des Bankenverbandes mehr als die Hälfte aller Bankkunden die Online-Kontoführung.
Viele Banken entschädigen aus Angst vor Rufschädigung kulant
Phishing-Schäden können aber versichert werden. So zahlen viele Hausratversicherungen, wenn durch Betrug Cyber-Kriminelle Geld vom Konto per Online-Abbuchung stehlen. Zudem gibt es spezielle Internetversicherung auch für Privathaushalte. Vermittler sollten ihre Kunden darauf aufmerksam machen. Zwar haften die Bankkunden eigentlich nur bis 150 Euro. Doch das gilt nur, wenn das Online-System mit einer Firewall und aktueller Virensoftware gesichert ist und der Kunde keinen gravierenden Fehler macht. Auch wenn viele Banken heute wohl aus Angst vor Rufschädigung sehr kulant entschädigen, kann ein eigenes Restrisiko nicht ausgeschlossen werden.
Bunter Markt der Angebote
Noch herrscht auf dem Markt der Internet-Versicherungen aber ein kunterbuntes Durcheinander. So gibt es mehr oder weniger aufgemotzte Rechtsschutzversicherungen, spezielle Vermögensschaden-Policen oder Hausratversicherungen, die einen Extra-Internetschutz bieten. Die Private Haftpflichtversicherung schützt bereits standardmäßig gegen Schäden, die Dritten durch die Online-Kommunikation entstehen.
Umfangreich ist außerdem die Absicherung, die herkömmliche Rechtsschutzpolicen beim Streit um Identitätsmissbrauch oder Online-Kauf bieten. Echte Mehrleistungen gegenüber der klassischen Absicherung gibt es bei Policen, die Schutz vor unrechtmäßigen Abbuchungen durch Online-Banking bieten. Pro Schaden haben klassische Hausratversicherungen nämlich oft ein Limit von 1.000 Euro. Vermittler sollten das prüfen. Demgegenüber sind beim Finanzschutz der Cosmos Versicherung oder der R+V-Internetschutz-Police jeweils 10.000 Euro pro Schadenfall und Jahr abgedeckt. Es gibt aber auch Hausrat-Tarife, die mit den „Internet-Policen“ summenmäßig konkurrieren können.
Teilweise nur Mogelpackungen
Spezielle Internetpolice bieten weiteren Schutz. So schafft es beispielsweise web@ktiv plus der Arag für private Kunden, bei einer Öko-Test-Untersuchung achtmal eine Mehrleistung gegenüber klassischen Policen zu erzielen. Die gleiche Zahl erreicht der Tarif Digital Life Protect alle 3 Bausteine von BNP Paribas Cardif. Während die Arag Tarife web@aktiv für Privatkunden jeweils sechs Mehrleistungen ausweisen, kommt die R+V Internet-Police auf fünf Mehrleistungen.
Viele Mehrleistungen der Internet-Policen sind jedoch mager. So entfallen bei allen Arag web@aktiv-Tarifen fünf Mehrleistungen allein auf den aktiven Strafrechtsschutz, der es den Kunden erlaubt, bei Identitätsmissbrauch oder Rufschädigung per Internet bis 1.000 Euro Kosten für eine Strafanzeige aufzuwenden. Beim einfachen web@aktiv-Tarife bleibt dann als weitere Mehrleistung nur noch der Service übrig. So können rufschädigende Internet-Inhalte mit einem Aufwand von 100 Euro je Fall und 1.000 Euro pro Jahr einem Löschversuch unterzogen werden.
Beim vermeintlichen Top-Tarif der Arag, dem web@ktiv plus für Privatkunden, ist dieser Service um eine telefonische Beratung gegen Cyber-Mobbing erweitert. Zudem leistet der Tarif bis zu 3.000 Euro bei Eigenschäden, wenn Daten durch fremde Viren oder Trojaner beschädigt oder zerstört werden. Bezahlt wird lediglich die Datenrettung. Wer keine gute Datensicherung praktiziert, muss trotz Versicherungsschutz den Datenverlust hinnehmen. Mehrleistung bietet die Top-Arag-Police für den Kauf und Verkauf von Sachen. Auch hier gibt es bis zu 3.000 Euro pro Fall Schadenersatz.
Nur oberflächlich hilfreich
Bei näheren Hinsehen entpuppen sich die Mehrleistungen des Top-Tarifs der BNP Paribas Cardif Digital Life Protect alle 3 Bausteine als regelrechte Mogelpackung. In vier Leistungsbereichen umfasst das Leistungsplus nur den Einkommensausfall für unbezahlten Urlaub, Dokumentenkosten oder Reisekosten, die dem Kunden nach einem Diebstahl persönlicher Daten entstehen könnten. Ob die Kontosperrung, der Besuch eines Anwalts oder die Beschaffung einer neuen Kreditkarte Anlass für einen unbezahlten Urlaub darstellen, darf stark bezweifelt werden.
Bildquelle: © Postbank
Laut der Süddeutschen Zeitung haben die Täter in vielen Fällen hohe Beträge illegal abgehoben. In einem Fall wurde ein Postbank-Kunde um 30.000 Euro betrogen. Die Täter hacken bei der Masche Computer und Mobiltelefon gleichzeitig. Angeblich hat die betroffene Telekom nun den Schutz erhöht. Zudem hätten die Banken auch bei früheren Betrugsserien ihre Kunden stets entschädigt. Die Betrugsfälle durch das so genannte Pishing sind schon im vorigen Jahr laut Bundeskriminalamt um über 70 Prozent auf fast 7.000 Fälle angestiegen. Dabei nutzen nach Angaben des Bankenverbandes mehr als die Hälfte aller Bankkunden die Online-Kontoführung.
Viele Banken entschädigen aus Angst vor Rufschädigung kulant
Phishing-Schäden können aber versichert werden. So zahlen viele Hausratversicherungen, wenn durch Betrug Cyber-Kriminelle Geld vom Konto per Online-Abbuchung stehlen. Zudem gibt es spezielle Internetversicherung auch für Privathaushalte. Vermittler sollten ihre Kunden darauf aufmerksam machen. Zwar haften die Bankkunden eigentlich nur bis 150 Euro. Doch das gilt nur, wenn das Online-System mit einer Firewall und aktueller Virensoftware gesichert ist und der Kunde keinen gravierenden Fehler macht. Auch wenn viele Banken heute wohl aus Angst vor Rufschädigung sehr kulant entschädigen, kann ein eigenes Restrisiko nicht ausgeschlossen werden.
Bunter Markt der Angebote
Noch herrscht auf dem Markt der Internet-Versicherungen aber ein kunterbuntes Durcheinander. So gibt es mehr oder weniger aufgemotzte Rechtsschutzversicherungen, spezielle Vermögensschaden-Policen oder Hausratversicherungen, die einen Extra-Internetschutz bieten. Die Private Haftpflichtversicherung schützt bereits standardmäßig gegen Schäden, die Dritten durch die Online-Kommunikation entstehen.
Umfangreich ist außerdem die Absicherung, die herkömmliche Rechtsschutzpolicen beim Streit um Identitätsmissbrauch oder Online-Kauf bieten. Echte Mehrleistungen gegenüber der klassischen Absicherung gibt es bei Policen, die Schutz vor unrechtmäßigen Abbuchungen durch Online-Banking bieten. Pro Schaden haben klassische Hausratversicherungen nämlich oft ein Limit von 1.000 Euro. Vermittler sollten das prüfen. Demgegenüber sind beim Finanzschutz der Cosmos Versicherung oder der R+V-Internetschutz-Police jeweils 10.000 Euro pro Schadenfall und Jahr abgedeckt. Es gibt aber auch Hausrat-Tarife, die mit den „Internet-Policen“ summenmäßig konkurrieren können.
Teilweise nur Mogelpackungen
Spezielle Internetpolice bieten weiteren Schutz. So schafft es beispielsweise web@ktiv plus der Arag für private Kunden, bei einer Öko-Test-Untersuchung achtmal eine Mehrleistung gegenüber klassischen Policen zu erzielen. Die gleiche Zahl erreicht der Tarif Digital Life Protect alle 3 Bausteine von BNP Paribas Cardif. Während die Arag Tarife web@aktiv für Privatkunden jeweils sechs Mehrleistungen ausweisen, kommt die R+V Internet-Police auf fünf Mehrleistungen.
Viele Mehrleistungen der Internet-Policen sind jedoch mager. So entfallen bei allen Arag web@aktiv-Tarifen fünf Mehrleistungen allein auf den aktiven Strafrechtsschutz, der es den Kunden erlaubt, bei Identitätsmissbrauch oder Rufschädigung per Internet bis 1.000 Euro Kosten für eine Strafanzeige aufzuwenden. Beim einfachen web@aktiv-Tarife bleibt dann als weitere Mehrleistung nur noch der Service übrig. So können rufschädigende Internet-Inhalte mit einem Aufwand von 100 Euro je Fall und 1.000 Euro pro Jahr einem Löschversuch unterzogen werden.
Beim vermeintlichen Top-Tarif der Arag, dem web@ktiv plus für Privatkunden, ist dieser Service um eine telefonische Beratung gegen Cyber-Mobbing erweitert. Zudem leistet der Tarif bis zu 3.000 Euro bei Eigenschäden, wenn Daten durch fremde Viren oder Trojaner beschädigt oder zerstört werden. Bezahlt wird lediglich die Datenrettung. Wer keine gute Datensicherung praktiziert, muss trotz Versicherungsschutz den Datenverlust hinnehmen. Mehrleistung bietet die Top-Arag-Police für den Kauf und Verkauf von Sachen. Auch hier gibt es bis zu 3.000 Euro pro Fall Schadenersatz.
Nur oberflächlich hilfreich
Bei näheren Hinsehen entpuppen sich die Mehrleistungen des Top-Tarifs der BNP Paribas Cardif Digital Life Protect alle 3 Bausteine als regelrechte Mogelpackung. In vier Leistungsbereichen umfasst das Leistungsplus nur den Einkommensausfall für unbezahlten Urlaub, Dokumentenkosten oder Reisekosten, die dem Kunden nach einem Diebstahl persönlicher Daten entstehen könnten. Ob die Kontosperrung, der Besuch eines Anwalts oder die Beschaffung einer neuen Kreditkarte Anlass für einen unbezahlten Urlaub darstellen, darf stark bezweifelt werden.
Bildquelle: © Postbank
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek