Noch schreibt die Assekuranz rund 20-mal mehr Stellen aus als die Insurtechs. Die Start-ups wachsen jedoch dynamischer, wie eine Analyse der Metajobsuchmaschine Joblift zeigt.
Joblift prüfte den Stellenmarkt der klassischen Versicherer sowie der Jungunternehmen und kam zu dem Ergebnis, dass letzterer rund doppelt so stark wächst. Die traditionelle Versicherungsbranche schrieb in den vergangenen 24 Monaten insgesamt 32.744 Jobs aus. Trotz Streichungen nahm der Stellenmarkt in diesem Bereich aufgrund verstärkter Rekrutierung im IT-Sektor um durchschnittlich vier Prozent jeden Monat zu, wohingegen die bundesweiten Ausschreibungen über alle Branchen hinweg im selben Zeitraum um nur drei Prozent anstiegen.
Berlin ist Zentrum der Start-up-Szene
Insurtech-Unternehmen veröffentlichten 1.595 Stellenanzeigen, was zwar nur fünf Prozent des Versicherungsmarkts ausmacht, jedoch stieg die Zahl der Jobausschreibungen um monatlich neun Prozent an.
In Berlin entstehen sechsmal so viele Insurtechs-Jobs wie an Deutschlands größten Versicherungsstandorten München und Köln zusammen. 65 Prozent der Stellen wurden hier veröffentlicht. Mit deutlichem Abstand schließen sich Frankfurt am Main mit 14 Prozent, München mit neun Prozent, Heidelberg mit drei sowie Köln mit zwei Prozent der Ausschreibungen an. Jedoch könnte dieses Verhältnis sich bald ändern, denn mit dem kürzlich gegründeten Insurlab soll Köln zu einem Versicherungsdrehkreuz ausgebaut werden.
Nur eine Ausbildungsstelle ausgeschrieben
Klassische Versicherer verlangen doppelt so häufig eine Ausbildung wie Insurtechs: Die Mehrheit der ausgeschriebenen Positionen der traditionellen Versicherer (46 Prozent) verlangt eine Fachausbildung, 30 Prozent ein Studium. Ausbildungs- und Praktikumsplätze bilden je sechs Prozent der Stellen.
In der Insurtech- Industrie verschiebt sich der geforderte Ausbildungsgrad zugunsten akademischer Abschlüsse: 26 Prozent der Ausschreibungen setzen ausdrücklich einen Hochschulabschluss voraus, weitere 17 Prozent bilden Praktikanten- oder Werkstudenten-Stellen. 21 Prozent der Anzeigen zeigen sich mit einer kaufmännischen Ausbildung zufrieden, wobei nur eine einzige Ausbildungsstelle ausgeschrieben wurde.
Quelle: Joblift
Autor(en): Alexa Michopoulos