Huk-Zweikampf mit der Allianz

Gut besucht war der Club Wirtschaftspresse in München, nachdem Dr. Wolfgang Weiler als Chef der Huk-Coburg bereit war, sich nicht nur zur hart umkämpften Kfz-Versicherung zu äußern, sondern auch zum Zweikampf mit der Allianz um die Marktführerschaft. Schnell abgehandelt waren seine vier Thesen zur Situation in der Kfz-Versicherung: Die Zeit der Preissenkungen ist vorbei, der Preiskampf geht weiter, die Huk-Coburg hat ihn bisher sehr gut überstanden und ist auch für den anhaltenden Wettbewerb "sehr gut gerüstet". Doch am Zweikampf mit der Allianz bissen sich die Journalisten fest.

Ist das Coburger Unternehmen mit derzeit 8,6 Millionen versicherten Fahrzeugen bereits der Marktführer? Die aktuellen Allianz-Zahlen sind nicht bekannt, doch die Journalisten gewannen den Eindruck, dass sie von der Huk-Coburg bereits überholt worden ist. Da dürfte der Allianz auch die Kooperation mit großen Autoherstellern nicht helfen. Weil sie dort satte Provisionen zahlen muss und mit teuren Werkstätten kooperiert, kommen viele preisbewusste Autofahrer zur Huk.

Aldi der Versicherungsbranche profitiert von Werkstattbindung
Neben Kostenvorteilen von zehn bis zwölf Prozent bei Verwaltung und Provisionen profitiert die Huk-Coburg als "Aldi der Versicherungsbranche" nämlich noch von günstigen Tarifen mit Werkstattbindung. Wolfgang Weiler mag das zwar nicht als Totschlagargument gegen die Allianz gewertet wissen, doch 20 Prozent Rabatt auf die Kaskoprämie mit Werkstattbindung sind für ihn ein nicht zu übersehender Vorteil. Damit konnte man bereits zwei Millionen Kunden locken. Doch daneben zieht das System der Werkstattbindung auch die Konkurrenten magisch an. Mit der Huk-Coburg kooperieren hier bereits VHV, Generali, Debeka, Concordia und Gothaer, was insgesamt zu einem Marktanteil von 25 Prozent bei der Werkstattbindung führt.

Ein Nachteil für die Allianz im Zweikampf dürfte es auch sein, wenn sie als systemrelevantes Finanzunternehmen eingestuft wird. Die zusätzlichen Auflagen kosten nämlich Geld und binden Mitarbeiter.

Bild: © S. Hofschläger/

Autor(en): Oskar H. Metzger

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