"Der ungehobene Datenschatz des Autofahrers" lautete der Titel des diesjährigen Goslar-Diskurs, der anlässlich des Verkehrsgerichtstags in Goslar stattfand. Beide Veranstaltungen fanden coronabedingt virtuell statt. In der Diskussion drehte sich alles um den "fairen" Wettbewerb der Marktteilnehmer, die an den Daten der Autofahrer interessiert sind sowie den Zugang auch für Verbraucher.
Beim aktuellen Goslar Diskurs der Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern, des Goslar Instituts, waren sich die Experten einig, dass Daten von Autofahrern die Grundlage für Mobilitäts- und Serviceangebote und damit die Geschäftsmodelle der Zukunft bilden. Entsprechend heiß umkämpft ist der Wettlauf um diese Ressource.
Daten in der Hand der Autobauer
Bislang halten jedoch die Automobilhersteller, deren Produkte diese Daten generieren, die Hand auf den Daten. Diese Daten seien eigentlich persönliche Informationen der Autofahrer, die sowohl über die Nutzung ihrer Daten entscheiden sollten wie auch über deren Gegenwert, so Jörg Rheinländer, Vorstandsmitglied der Huk-Coburg. Als positives Beispiel, für eine gelungene Nutzung für die Verbraucherdaten sieht er in der eine Telematik-Kfz-Versicherungspolice der Huk-Coburg. Diese belohne die Autofahrer für eine vorsichtige, defensive und umweltfreundliche Fahrweise mit Tarifrabatten.
Das Unternehmen habe inzwischen schon mehr als 400.000 Telematik-Kunden, von denen bereits mehr als vier Milliarden gefahrene Kilometer registriert worden seien. Für den Telematik-Tarif erhebe man Daten zur Fahrweise des Kunden mit einem gesonderten Sensor im Auto.
Die komplette Diskussion auf Video
Doch damit nicht genug: Wie andere Mobilitätsanbieter auch, erweitere der Versicherer sein Geschäftsfeld und plane weitere günstige Mobilitätsservices, erläuterte Rheinländer. Dadurch soll eine ständig wachsende Palette neuer Dienstleistungen rund um die Mobilität entstehen, die den Konsumenten zugutekommen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Autofahrer Herr seiner Daten ist, damit er selbst über die ihm angenehmen Mobilitätsangebote entscheiden könne. Deshalb fordert der Versicherer, dass der Kunde in einem freien und fairen Wettbewerbsumfeld über seine Daten bestimmen können soll.
Wie die Position der Automobil-Industrie und die Haltung von Wissenschaftlern und Verbraucerschützern zum Thema Datenschutz ist, zeigt das Video der Veranstaltung.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de