Garantiezins: Der Renner im Jahresschlussgeschäft

Was werden im Versicherungsvertrieb die Renner fürs Jahresschlussgeschäft sein? "Das sind Produkte, bei denen die Garantieverzinsung eine Rolle spielt. Sie dürften in diesen Monaten höhere Absatzzahlen erzielen", sagt Björn Collmann von den Generali Versicherungen. Denn nach seinen Beobachtungen werden Abschlussentscheidungen vorgezogen.


Zum Jahreswechsel wird der garantierte Rechnungszins von 2,25 Prozent auf 1,75 Prozent gesenkt. "Allein aus diesem Grund stehen beim Jahresschlussgeschäft die klassischen Produkte und jene mit Garantien im Fokus", bestätigt Karl Hochstadt von der Alte Leipziger. Durch die unsicheren Börsenzeiten werde dieser Effekt verstärkt. Die Berufsunfähigkeitsabsicherung sei in der Prämienhöhe ebenfalls von der Rechnungszinssenkung betroffen. Aus diesem Grund erwartet Hochstadt im Jahresschlussgeschäft auch in diesem Segment einen erheblich steigenden Antragseingang.

Erhöhte Nachfrage nach Rentenversicherungen vermutet
Gerade auf Grund der bevorstehenden Garantiezinssenkung vermutet Stefan Eichhorn von der HUK-Coburg eine erhöhte Nachfrage nach Rentenversicherungen und kapitalbildenden Lebensversicherungen. Dabei gehe es den Kunden darum, sich die Garantien langfristig zu sichern. "Nachgefragt werden vor allem Produkte mit Garantien", bestätigt Andree Moschner, Vorstandsvorsitzender der Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG. Auch im Jahresendgeschäft dürfte diese Tendenz nach seiner Meinung anhalten.

"Einen Mini-Boom könnte es bei Riesterverträgen geben", sagt Dr. Johannes Lörper, Mitglied des Vorstands der Ergo Lebensversicherung. Denn wer 2011 noch abschließe, bekomme bei Auszahlungsbeginn mit 60 Jahren die volle ihm zustehende Förderung. Ab Januar 2012 müsse der Vertrag dafür mindestens bis zum 62. Lebensjahr laufen.

Auch Einmalanlagen sind weiterhin gefragt
Stefan Lutter von der Hannoverschen rechnet weiter mit einem gesunden Wachstum an bestandssicheren Einmalbeiträgen. "Zum Jahresende erwarten wir eine vermehrte Nachfrage nach klassischen Rentenversicherungen sowohl gegen laufenden Beitrag als auch gegen Einmalbeitrag", bestätigt Dörte Lochner von der Württembergischen. Allerdings dürfte die Nachfrage gegen Einmalbeitrag, wie sie beklagt, "im Vergleich zum Ende des Vorjahres etwas geringer sein".

Lesen Sie auch den Beitrag des Autors "Schlussverkauf: Kommt er, kommt er nicht, kommt...." aus Versicherungsmagazin 10/2011.

Autor(en): Oskar H. Metzger

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