Fahrräder: Heiße Ware für Langfinger

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Die Zahl der versicherten Fahrraddiebstähle ist 2014 auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Nach vorläufigen Auswertungen der Versicherungswirtschaft wurden 210.000 Drahtesel gestohlen, für die die Hausratversicherer ihren Kunden 100 Millionen Euro zahlten.

Die Diebstahlszahlen bei Fahrrädern sind 2014 in Deutschland geradezu explodiert. „Im Durchschnitt liegt der Schadenaufwand bei 490 Euro“, sagt Alexander Küsel, Leiter der Schadenverhütung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 2013 waren es noch 190.000 versicherte Räder mit einem Schadenaufwand von 90 Millionen Euro. Für das Jahr 2014 spricht das Verbraucherportal billiger.de sogar von einer Schadensumme von mehr als 160 Millionen Euro.

Durchschnittliche Aufklärungsquote liegt bei mageren 9,6 Prozent
Insgesamt wurden bei den Behörden 339.760 Straftaten angezeigt - das sind drastische 22.903 Diebstähle mehr als im Jahr 2013. Das ergab eine Erhebung des Verbraucherportals für Produkt- und Preisvergleiche, von billiger.de (3,27 Mio. Nutzer im Monat lt AGOF) oder sieben Prozent mehr als 2013 wie der GDV schreibt. Allein in den 100 größten deutschen Städten verschwanden rund 55 Prozent (insgesamt: 185.325) aller in Deutschland gestohlenen Räder. Bei einer durchschnittlichen Aufklärungsquote von nur 9,6 Prozent bundesweit, besteht kaum Hoffnung das geklaute Rad je wieder zu bekommen.

2014 registrierte die Polizei fast 6.000 versuchte Fahrraddiebstähle. „Fahrräder sollten immer abgeschlossen und dabei auch angeschlossen werden“, so Küsel. Am besten an einer Rad-Abstellanlage, einem Laternenpfahl oder etwas ähnlich fest Verankertem. Generell gilt: Das Fahrrad muss mit einem eigenständigen Fahrradschloss gesichert sein. Ein einfaches Rahmenschloss ist kein Diebstahlschutz. Wer sein Rad von der Polizei codieren lässt, hat noch eine zusätzliche sichtbare Abschreckung für Diebe.

Ostdeutsche grenznahe Städe besonders betroffen
Ganz oben im Straftaten-Ranking findet sich Cottbus mit 2.030 gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 2.022 Räder im Stadtgebiet der kleinen ostdeutschen grenznahen Stadt
gestohlen. Platz zwei bei den Diebstahl-Hochburgen belegt Magdeburg mit 1.638 geklauten „Bikes“ je 100.000 Einwohner (3.783 insgesamt). Die Studentenhochburg Münster findet sich auf Platz drei: 1.509 je 100.000
Einwohner (4.523 Diebstähle insgesamt).

Ebenfalls bei den Diebstahls-Hochburgen ganz vorn dabei: Leipzig (1.304 Delikte je 100.000 Einwohner; gesamt gestohlene Fahrräder 2014: 6.933), Potsdam (1.249 Delikte je 100.000 EW, gesamt 2.016), Oldenburg (1.209 Delikte je 100.000 EW, gesamt 1.930) oder Göttingen (1.143 Delikte je 100.000 EW, gesamt 1.336).



Hausratversicherung kommt für Fahrraddiebstahl auf, wenn ...
Über die Hausratversicherung ist der Einbruchdiebstahl von Fahrrädern gedeckt, wenn sie aus verschlossenen Abstellräumen, Kellern oder Wohnungen gestohlen werden. Geklaut wird jedoch meistens auf offener Straße. Dagegen kann man sich mit einer Zusatzklausel in der Hausratpolice versichern. Von den insgesamt 26 Millionen Hausratversicherungsverträgen haben rund 40 Prozent die Fahrradklausel eingeschlossen.

Entschädigung mit bis zu 500 Euro

Wird das angeschlossene Rad zum Beispiel abends beim Kinobesuch gestohlen, ersetzt der Versicherer es bis zur vertraglich vereinbarten Summe. In der Regel wird für diese Summe ein bestimmter Prozentsatz des gesamten versicherten Hausrates festgelegt. Ist der Hausrat beispielsweise mit 50.000 Euro versichert und der Fahrraddiebstahl mit einem Prozent davon, so entschädigt der Versicherer den Diebstahl je nach Wiederbeschaffungswert mit bis zu 500 Euro. Für hochwertige Räder kann die Summe angehoben oder eine spezielle Fahrradversicherung abgeschlossen werden.

Fahrrad geklaut – was nun?

Ist das Rad weg, sollte der Diebstahl bei der Polizei gemeldet werden und bei bestehendem Versicherungsschutz über die Hausratpolice oder eine separate Fahrradversicherung auch dem Versicherer. Die Anzeige bei der Polizei ist Voraussetzung für die Versicherungsleistung.

Folgende Informationen helfen den Besitzern, der Polizei und dem Versicherer:
- Rechnung über den Fahrradkauf aufbewahren,
- Rahmennummer notieren,
- Eindeutige Kennzeichen festhalten: Marke, Farbe, Zubehör (Asuwahl),
- Fahrradpass aufheben. Die Polizei bietet dafür eine App an und
- Fahrrad fotografieren.

Textquellen: GDV, billiger.de; Bildquellen: (c) steamroller /Fotolia; billiger.de

Autor(en): versicherungsmagazin.de

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