Es gibt keine Alternative zur privaten Absicherung für den Pflegefall

Nach Schätzungen der Deutschen Bank wird sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 fast verdoppeln. Damit dürfte es zur Mitte des Jahrhunderts gut 4,5 Millionen Menschen mit Pflegebedarf in Deutschland geben. Derzeit sind es zwei Millionen. Grund für diese Entwicklung ist der rasche Alterungsprozess in der Gesellschaft. So erwartet die Frankfurter Bank bis 2050 einen deutlichen Anstieg von Personen die 85 Jahre oder sogar älter sind. Die Prognose liegt bei rund 5,5 Millionen Menschen. Das Problem: Diese Altersgruppe hat eine der höchsten Pflegewahrscheinlichkeiten im Vergleich zu anderen Altersschichten. Aber auch die Zahl der über 90-Jährigen, die einen Pflegebedarf von über 60 Prozent aufweist, wird in dieser Zeit auf 2,25 Millionen Personen anwachsen.

Die Zahlen machen zudem deutlich, dass es künftig nicht nur mehr Pflegebedürftige geben wird, sondern auch immer mehr schwere Fälle, die in Heimen aufgenommen werden müssen und einen sehr intensiven Bedarf aufweisen. Denn 2050 werden 1,3 Millionen Pflegebedürftige über 90 Jahre alt sein, so die Studie der Deutschen Bank.

Gleichzeitig sinkt aber die Zahl der Leistungserbringer, die in Heimen oder zuhause Pflegetätigkeiten übernehmen. Es wird sich beispielsweise die Zahl der Familien verringern, in denen die Frauen heute noch einen großen Teil der pflegerischen Tätigkeiten zu Hause übernehmen. Der Grund: Immer mehr Frauen sind heute berufstätig und pflegen daher nur noch in leichten Fällen. Zudem werden künftig immer mehr Ältere als Single leben und daher nicht über Angehörige verfügen, die eine Pflege übernehmen könnten.

Eine individuelle Absicherung sollte daher nach Ansicht der Deutschen Bank für jeden Bürger in Deutschland selbstverständlich sein. Formen der Vorsorge gäbe es viele, allen voran die Pflegezusatzversicherung, die im Ernstfall ein zuvor vereinbartes Tagesgeld zahlt. Aber auch Riester-Rente, Basis-Rente oder eine Immobilie ließen sich später im Pflegefall gut nutzen, obwohl sie den Pflegebedarf vermutlich nicht zu 100 Prozent decken könnten.

Autor(en): Angelika Breinich-Schilly

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