"Die Veränderung der einmaligen Abschluss- und Vertriebskosten im Jahr 2016 gegenüber dem Jahr 2015 beträgt über alle untersuchten Tarife hinweg 0,0 Prozent - für Privat und Riester-Renten gleichermaßen", stellt das Berliner Institut für Transparenz GmbH fest. Das Fazit findet sich in der aktuellen ITA-Studie "Effektivkosten auf dem Prüfstand - Wie wirkt das Lebensversicherungsreformgesetz?".
Das "Update" wirkt wie ein Schlag ins Gesicht der Lebensversicherer und dürfte gleichzeitig viele Vermittler erschüttern. Immerhin haben etliche Unternehmen aufgrund des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVR) die Provisionen der Vertriebe gekürzt. Die Kosten für die Produkte und Verbraucher blieben, glaubt man der Studie von Mark Ortmann, aber weitgehend unverändert.
Veränderungen resultieren meist aus Berechnungsanpassung
Teilweise gibt es nach einer Berechnung des Ratinghauses Morgen & Morgen (M&M) sogar höhere Effektivkosten, weil Überschüsse oder Kickbacks gesunken sind. Die Standardberechnungen zu den Effektivkosten von M&M wurden in der Studie als Benchmark genutzt. Zwar weisen die Berechnungen des Softwarehauses bei einigen Versicherern deutlich sinkende Kosten aus. Diese resultierten aber in der Regel auf so genannten Unterjährigkeitsfaktoren, die bisher schon die Versicherer, nicht aber die Analysten als Kosten berücksichtigt hatten. Zudem hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Oktober 2015 den Anbietern eine Auslegungshilfe zur Verfügung gestellt, was nach Einschätzung des Autors Einfluss auf die Berechnung der Effektivkosten gehabt hat.
"Daher haben sich die Effektivkosten bei einigen Anbietern verändert, obwohl die beitragsbezogenen Kosten gleichgeblieben sind", heißt es in der Studie. Untersucht wurden 25 klassische Tarife der dritten Schicht von insgesamt 25 Anbietern. Gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen, betrage hier die Marktabdeckung 60 Prozent. Zudem wurden 26 Riester-Tarife von 18 Anbietern in die Analyse miteinbezogen. Gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen sei das eine Marktabdeckung von 51 Prozent. Trotzdem dürfte die Studie wohl den Trend im Markt aufzeigen.
Ausweis der Kosten hilft Kunden nicht weiter
Insgesamt liegen die Berechnungen von M&M nun meist näher an den von den Anbietern ausgewiesenen Effektivkosten. Doch es gibt noch immer Abweichungen. Grund sei ein fehlender Berechnungsstandard. "Im Ergebnis hilft der Ausweis der Effektivkosten dem Kunden heute leider nicht dabei, das kostengünstigste Produkt zu finden", heißt es in der Studie
Trotzdem jetzt vorsorgen…
Die Aussage, dass sich Kunden aber noch bis 2017 gedulden müssen, bis die Anbieter den von der Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) für geförderte Produkte entwickelten einheitlichen Berechnungsstandard nutzen müssen, hat Mark Ortmann gegenüber Versicherungsmagazin relativiert: "Meine Empfehlung geht dahin, sich einen guten Berater zu suchen. Denn es gibt ja heute auch schon gute und preiswerte Angebote." Das zeigt die Studie. In allen Produktgruppen weist M&M große Kostenunterschiede zwischen den einzelnen Herstellern aus. Ortmann: "Wer wartet, muss einen niedrigeren Rechnungszins akzeptieren und verliert die Zulage für ein Jahr. Das muss man abwägen mit der höheren Kostentransparenz, die man erhält, wenn man bis 2017 mit dem Abschluss wartet."
Tatsächlich ist die Studie daher ein Votum für die Nutzung der Mo&M-Software. Kein Wunder, denn Ende Juni 2013 hatten die Rater bekannt gegeben, dass es sich mit fünfzig Prozent an ITA beteiligt. "Wir können die Kosten nach einer Standardmethode ausweisen", bestätigt Pressesprecherin Jennifer Ebing. Kostentransparenz gibt es also somit schon heute für alle Berater, die ein Programm des Anbieters aus Hofheim im Taunus nutzen. Für viele Kunden ist zudem Eile angesagt. Denn durch die Absenkung des Höchstrechnungszinses auf 0,9 Prozent Anfang 2017 dürften sich laut M&M bei manchen Anbietern die Mindestlaufzeiten verlängern.
Bild: © Trüfelpix/Fotolia.com
Das "Update" wirkt wie ein Schlag ins Gesicht der Lebensversicherer und dürfte gleichzeitig viele Vermittler erschüttern. Immerhin haben etliche Unternehmen aufgrund des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVR) die Provisionen der Vertriebe gekürzt. Die Kosten für die Produkte und Verbraucher blieben, glaubt man der Studie von Mark Ortmann, aber weitgehend unverändert.
Veränderungen resultieren meist aus Berechnungsanpassung
Teilweise gibt es nach einer Berechnung des Ratinghauses Morgen & Morgen (M&M) sogar höhere Effektivkosten, weil Überschüsse oder Kickbacks gesunken sind. Die Standardberechnungen zu den Effektivkosten von M&M wurden in der Studie als Benchmark genutzt. Zwar weisen die Berechnungen des Softwarehauses bei einigen Versicherern deutlich sinkende Kosten aus. Diese resultierten aber in der Regel auf so genannten Unterjährigkeitsfaktoren, die bisher schon die Versicherer, nicht aber die Analysten als Kosten berücksichtigt hatten. Zudem hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im Oktober 2015 den Anbietern eine Auslegungshilfe zur Verfügung gestellt, was nach Einschätzung des Autors Einfluss auf die Berechnung der Effektivkosten gehabt hat.
"Daher haben sich die Effektivkosten bei einigen Anbietern verändert, obwohl die beitragsbezogenen Kosten gleichgeblieben sind", heißt es in der Studie. Untersucht wurden 25 klassische Tarife der dritten Schicht von insgesamt 25 Anbietern. Gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen, betrage hier die Marktabdeckung 60 Prozent. Zudem wurden 26 Riester-Tarife von 18 Anbietern in die Analyse miteinbezogen. Gemessen an den verdienten Bruttobeiträgen sei das eine Marktabdeckung von 51 Prozent. Trotzdem dürfte die Studie wohl den Trend im Markt aufzeigen.
Ausweis der Kosten hilft Kunden nicht weiter
Insgesamt liegen die Berechnungen von M&M nun meist näher an den von den Anbietern ausgewiesenen Effektivkosten. Doch es gibt noch immer Abweichungen. Grund sei ein fehlender Berechnungsstandard. "Im Ergebnis hilft der Ausweis der Effektivkosten dem Kunden heute leider nicht dabei, das kostengünstigste Produkt zu finden", heißt es in der Studie
Trotzdem jetzt vorsorgen…
Die Aussage, dass sich Kunden aber noch bis 2017 gedulden müssen, bis die Anbieter den von der Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA) für geförderte Produkte entwickelten einheitlichen Berechnungsstandard nutzen müssen, hat Mark Ortmann gegenüber Versicherungsmagazin relativiert: "Meine Empfehlung geht dahin, sich einen guten Berater zu suchen. Denn es gibt ja heute auch schon gute und preiswerte Angebote." Das zeigt die Studie. In allen Produktgruppen weist M&M große Kostenunterschiede zwischen den einzelnen Herstellern aus. Ortmann: "Wer wartet, muss einen niedrigeren Rechnungszins akzeptieren und verliert die Zulage für ein Jahr. Das muss man abwägen mit der höheren Kostentransparenz, die man erhält, wenn man bis 2017 mit dem Abschluss wartet."
Tatsächlich ist die Studie daher ein Votum für die Nutzung der Mo&M-Software. Kein Wunder, denn Ende Juni 2013 hatten die Rater bekannt gegeben, dass es sich mit fünfzig Prozent an ITA beteiligt. "Wir können die Kosten nach einer Standardmethode ausweisen", bestätigt Pressesprecherin Jennifer Ebing. Kostentransparenz gibt es also somit schon heute für alle Berater, die ein Programm des Anbieters aus Hofheim im Taunus nutzen. Für viele Kunden ist zudem Eile angesagt. Denn durch die Absenkung des Höchstrechnungszinses auf 0,9 Prozent Anfang 2017 dürften sich laut M&M bei manchen Anbietern die Mindestlaufzeiten verlängern.
Bild: © Trüfelpix/Fotolia.com
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek