Dieter Bohlen auf der DKM: Die Waldfee war gestern, heute ist Arbeit angesagt

Der zweite Tag der Dortmunder DKM beginnt traditionsgemäß verhalten. Doch dieses Jahr zeigte sich ein ganz anderes Bild: Schon um 9 Uhr war in der großen Speakers Corner kaum noch ein Durchkommen, geschweige denn ein Sitzplatz zu finden. Der Grund: Die VHV hatte den „Vertriebsexperten Nr. 1 “ eingeladen – Dieter Bohlen. In gewohnt flapsiger Art präsentierte Deutschlands wohl umstrittenste Musikgröße und Talentscout seinen Weg zum Erfolg und hunderte Zuhörer hingen an seinen Lippen. Der „Bohlen-Weg“ bedeute ein Prozent Talent und 99 Prozent Arbeit sowie den absoluten Willen der Beste, egal auf welchem Gebiet, zu sein. Ein wenig Größenwahn könne dabei auch nicht schaden, fügte er breit grinsend hinzu. Man müsse sich aber immer bewusst machen, dass nicht Gunni die Waldfee eines Tages an der Tür klingele, um drei Wünsche zu erfüllen, sondern man müsse hart an sich arbeiten und immer bereit sein, „die Extrameile zu laufen.“ Das diese Haltung zum Erfolg führt, hat Bohlen bewiesen: Dieses Jahr hat er bereits zwei Millionen CDs verkauft – gegen den Trend. Und genau dies müssen die Makler gegenwärtig leisten: Abschlüsse auch in der Krise zu machen.

Vermittler müssen Eier in der Hose haben
Die Vermittler sollten den Kunden selbstbewusst begegnen und sich auf ihre Stärken konzentrieren. In Bohlens Worten heißt das: "Die Vermittler müssen Eier in der Hose haben." Damit traf er den Nerv des Publikums und erhielt tosenden Applaus. Doch setzt sein "Arbeitgeber" die VHV mit der Strategie, solch eine kontroverse Persönlichkeit einzusetzen auf das richtige Pferd? "Versicherer und Bohlen haben eines gemeinsam, wir sind umstritten", dies sei aber positiv zu bewerten, denn zu polarisieren bringe Aufmerksamkeit und diese sei immer gut. Für einen Künstler mag das zutreffen, aber ob dieser Weg auch für ein auf Seriosität bedachtes Unternehmen passt, wird sich weisen. Die DKM-Besucher jedenfalls waren begeistert. Den ganzen Tag über drängten sich Menschentrauben am Stand des Versicherers aus Hannover, um Autogramme abzuholen oder ein Bohlen-Buch zu kaufen. Vielleicht in der Hoffnung, selbst bald ein Vertriebsstar á la Bohlen zu sein.