Nach über drei Jahren hat der Marktbeobachtungsdienst map-report wieder Ratings deutscher Hausratversicherer sowie Wohngebäudeversicherer vorgelegt. Die Elite des Marktes bei Gebäudeversicherungen ist nahezu unverändert geblieben.
Versicherungstechnisches Ergebnis noch schlechter als in der Autoversicherung
Die Wohngebäudeversicherung entwickelt sich immer mehr zu einer Reparaturkostenversicherung für Wasser– und Abwasserleitungen. Die verursacht inzwischen mit rund 1,7 Milliarden Euro über die Hälfte des gesamten Schadenaufwandes der Sparte, dokumentiert die Analyse „Ratings Hausrat & Gebäude“, die der Branchendienst map-report vorgelegt hat (Heft 696-697; kostet 75 €; zu beziehen per Fax 04139/ 7019 oder unter ). Folge: Von 65 bilanziell begutachteten untersuchten Anbietern haben gerade neun in den vergangenen fünf Jahren in der Sparte Geld verdient. „Das versicherungstechnische Ergebnis ist damit noch schlechter als in der Autoversicherung“, weiß Manfred Poweleit.
Durchschnittliche Schadenhöhe gestiegen
Als Vorbilder im versicherungstechnischen Ergebnis nennt der Chefredakteur von map-report insbesondere HUK-Coburg, Saarland Feuerversicherung, CosmosDirekt, Debeka, Europa, WGV und Grundeigentümer. Das reichte aber nicht aus, um insgesamt 1,8 Milliarden Euro Verlust der Sparte auszugleichen. Durch Anstieg des Leitungswasserrisikos ist auch die durchschnittliche Schadenhöhe inzwischen auf 1.646 Euro geklettert und damit fast doppelt so hoch wie in der Hausratversicherung. Der GDV rechnet 2008 mit einer Schaden-Kosten-Quote von 106 Prozent. Daher dürften die Beiträge 2009 leicht steigen.
Vermittler sind bei Neuabschlüssen gut beraten, insbesondere auf Leistungsunterschiede in der Versicherung von Wasser- und Abwasserrohren hinzuweisen und spezielle Deckungserweiterungen rund um das eigentliche Gebäude einzubeziehen, etwa Zäune, Beleuchtung und Gartenhäuser. Allerdings haben nicht alle Gesellschaften ausreichend Erfahrung im Umgang mit Gebäude-Risiken und angemessener Schadenregulierung. Unter 32 Teilnehmern des Gebäude-Ratings schafften es 26 durch vollständige Datenlieferung auf eine Bewertung, sechs davon auf eine „hervorragende“ Note: (1) Debeka, (2) HUK-Coburg Beamten, (3) Oldenburgische Landesbrandkasse, (4) HUK24, (5) HUK-Coburg Allgemeine und (6) DEVK Beamten.
Viele Versicherer haben nicht am Rating teilgenommen
Knapp dahinter landeten mit sehr guten Noten Provinzial Nord Brandkasse, VGH Landschaftliche Brandkasse, Bruderhilfe Sach und Condor Allgemeine. Angesichts der Nicht-Teilnahme mehrerer Versicherer fiel es den bisherigen Platzhirschen der Ratings von 2002 und 2005 leicht, ihre Spitzenpositionen zu verteidigen. Einige auch für Makler interessante Anbieter wie Volkswohl Bund, Generali, Volksfürsorge und Concordia schafften es nicht, alle nötigen Daten anzugeben und bleiben ohne Wertung. Das ist mindestens verschenkte kostenlose Werbung im Kampf um neue Marktanteile.
Transparenz ein Fremdwort
Angesichts der Alleinstellung dieses Ratings von map-report ist es ein Armutszeugnis für große Gesellschaften wie Allianz, Axa, Bayerischer Versicherungsverband, HDI-Gerling und R+V, Daten zu verweigern. Auch für einige mittelständische Anbieter scheint Transparenz immer noch ein Fremdwort zu sein. Anders ist die Ignoranz solch solider Sachversicherer wie NV Versicherungen, Itzehoer oder WüBa nicht zu erklären.
Dennoch hat map-report durch Einbeziehung externer Daten aus Geschäftsberichten ein rundes Bild der Branche gezeichnet. Auffällig: Die Allianz hat 2007 gegenüber dem Jahresbestand im Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2007 fast 300.000 Kunden verloren. Negativ übertroffen wurde dies nur von der SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung, die über 700.000 Kunden verlor. Übrigens: Als schnelle Schadenregulierer präsentierten sich laut map-report Provinzial Nord, DEVK und Volksfürsorge. Häufig standen Kunden ihrem Versicherer dagegen bei WGV, CosmosDirekt, VHV und D.A.S. vor Gericht gegenüber.
Foto: / AussenFassade © Sven Schneider
Versicherungstechnisches Ergebnis noch schlechter als in der Autoversicherung
Die Wohngebäudeversicherung entwickelt sich immer mehr zu einer Reparaturkostenversicherung für Wasser– und Abwasserleitungen. Die verursacht inzwischen mit rund 1,7 Milliarden Euro über die Hälfte des gesamten Schadenaufwandes der Sparte, dokumentiert die Analyse „Ratings Hausrat & Gebäude“, die der Branchendienst map-report vorgelegt hat (Heft 696-697; kostet 75 €; zu beziehen per Fax 04139/ 7019 oder unter ). Folge: Von 65 bilanziell begutachteten untersuchten Anbietern haben gerade neun in den vergangenen fünf Jahren in der Sparte Geld verdient. „Das versicherungstechnische Ergebnis ist damit noch schlechter als in der Autoversicherung“, weiß Manfred Poweleit.
Durchschnittliche Schadenhöhe gestiegen
Als Vorbilder im versicherungstechnischen Ergebnis nennt der Chefredakteur von map-report insbesondere HUK-Coburg, Saarland Feuerversicherung, CosmosDirekt, Debeka, Europa, WGV und Grundeigentümer. Das reichte aber nicht aus, um insgesamt 1,8 Milliarden Euro Verlust der Sparte auszugleichen. Durch Anstieg des Leitungswasserrisikos ist auch die durchschnittliche Schadenhöhe inzwischen auf 1.646 Euro geklettert und damit fast doppelt so hoch wie in der Hausratversicherung. Der GDV rechnet 2008 mit einer Schaden-Kosten-Quote von 106 Prozent. Daher dürften die Beiträge 2009 leicht steigen.
Vermittler sind bei Neuabschlüssen gut beraten, insbesondere auf Leistungsunterschiede in der Versicherung von Wasser- und Abwasserrohren hinzuweisen und spezielle Deckungserweiterungen rund um das eigentliche Gebäude einzubeziehen, etwa Zäune, Beleuchtung und Gartenhäuser. Allerdings haben nicht alle Gesellschaften ausreichend Erfahrung im Umgang mit Gebäude-Risiken und angemessener Schadenregulierung. Unter 32 Teilnehmern des Gebäude-Ratings schafften es 26 durch vollständige Datenlieferung auf eine Bewertung, sechs davon auf eine „hervorragende“ Note: (1) Debeka, (2) HUK-Coburg Beamten, (3) Oldenburgische Landesbrandkasse, (4) HUK24, (5) HUK-Coburg Allgemeine und (6) DEVK Beamten.
Viele Versicherer haben nicht am Rating teilgenommen
Knapp dahinter landeten mit sehr guten Noten Provinzial Nord Brandkasse, VGH Landschaftliche Brandkasse, Bruderhilfe Sach und Condor Allgemeine. Angesichts der Nicht-Teilnahme mehrerer Versicherer fiel es den bisherigen Platzhirschen der Ratings von 2002 und 2005 leicht, ihre Spitzenpositionen zu verteidigen. Einige auch für Makler interessante Anbieter wie Volkswohl Bund, Generali, Volksfürsorge und Concordia schafften es nicht, alle nötigen Daten anzugeben und bleiben ohne Wertung. Das ist mindestens verschenkte kostenlose Werbung im Kampf um neue Marktanteile.
Transparenz ein Fremdwort
Angesichts der Alleinstellung dieses Ratings von map-report ist es ein Armutszeugnis für große Gesellschaften wie Allianz, Axa, Bayerischer Versicherungsverband, HDI-Gerling und R+V, Daten zu verweigern. Auch für einige mittelständische Anbieter scheint Transparenz immer noch ein Fremdwort zu sein. Anders ist die Ignoranz solch solider Sachversicherer wie NV Versicherungen, Itzehoer oder WüBa nicht zu erklären.
Dennoch hat map-report durch Einbeziehung externer Daten aus Geschäftsberichten ein rundes Bild der Branche gezeichnet. Auffällig: Die Allianz hat 2007 gegenüber dem Jahresbestand im Durchschnitt der Jahre 2003 bis 2007 fast 300.000 Kunden verloren. Negativ übertroffen wurde dies nur von der SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung, die über 700.000 Kunden verlor. Übrigens: Als schnelle Schadenregulierer präsentierten sich laut map-report Provinzial Nord, DEVK und Volksfürsorge. Häufig standen Kunden ihrem Versicherer dagegen bei WGV, CosmosDirekt, VHV und D.A.S. vor Gericht gegenüber.
Foto: / AussenFassade © Sven Schneider
Autor(en): Detlef Pohl