Die jeweiligen Verfechter der beiden Altersvorsorge-Systeme "Umlage" und "Kapitaldeckung" streiten sich schon lange, was der bessere Wege zur effizienten Altersvorsorge ist. Auf der Mitgliederversammlung der Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) in Bonn lautete die Devise: Nur ein Nebeneinander von Umlage und Kapitaldeckung ist zukunftsweisend
Dass eine friedliche Koexistenz dieser beiden AV-Systeme wichtig und notwendig ist, waren sich der Großteil der Teilnehmer in der DAV-Diskussionsrunde einig. Denn nur ein "sowohl als auch" würde die Vorsorgesituation in Deutschland voranbringen, ein "entweder oder" sei kontraproduktiv. So war die Podiumsdiskussion auch vollmundig überschrieben mit: "Umlage und Kapitaldeckung - unsere Altersvorsorge braucht beides".
Hemmschuh für eine zufriedenstellende AB-Abdeckung: niedrige Sparquote
Die Hürden für eine gesunde und wachsende vor allem bAV-Abdeckung in Deutschland seien aber die niedrige Sparrate, die augenblicklich bei zehn Prozent liege (1991 noch bei rund 13 Prozent) und die Haltung der Politik, die die Spielräume für die kapitalgedeckte Vorsorgeformen eher einengten denn erweiterten. Diese Widrigkeiten würden zwar nicht unbedingt dafür sorgen, dass die Umlagefinanzierung in Gefahr gerate, aber sie könne "wackeln". Ein wichtiger Dämpfer für diesen Negativtrend sei auch, dass die Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung gewahrt werde.
Individuelle oder kollektive Modelle: Welche sind kostenintensiver?
Roland Weber, Vorstandsmitglied der Debeka Versicherungen und Dr. Wilhelm Schneemeier, Mitglied der Geschäftsleitung der Swiss Life AG, vertraten die Position, dass eine individuelle Versorgung nur durch individuelle Angebote möglich sei. Mit diesen könnten den unterschiedlichsten Versorgungsbedürfnissen der Menschen heute schon weitaus flexibler als früher entsprochen werden. Diese Situation könne aber noch verbessert werden. Zudem seien die kollektiven Modelle nicht unbedingt kostengünstiger als die individuellen Modelle, an deren Kostenstruktur müsse aber noch gearbeitet werden. Dies setze die Branche aber bereits um.
Warum kollektive Modelle aus seiner Sicht zum Scheitern verurteilt sein könnten, veranschaulichte Weber mit folgendem Bild: "Wir können nicht in einen Bus einsteigen und uns weigern, dafür ein Ticket zu ziehen und wir können auch nicht die Haltung einnehmen, meine Eltern haben für diese Fahrt schon bezahlt und meine Kindern werden dies sicher auch noch tun. Mit einer derartigen Einstellung fährt der Bus nie los."
Wir müssen für eine "echte Altersvorsorge sorgen", war auch ein Tenor der DAV-Runde. Will heißen, für eine gute "Rentenleistung in bestimmter Höhe und zwar bis ans Lebensende". Dies könne in erster Linie über Versicherungsleistungen erfolgen, weniger über Fondsprodukte.
Plädoyer für ein Mehr an aktuarieller Mitwirkung
Wie sieht das ideale Altersvorsorge-Modell der Zukunft aus? Das konnte und wollte die Expertenrunde nicht abschließend beantworten. Dr. Johannes Lörper, Mitglied der Vorstände der Ergo Lebensversicherung AG und Mitglied des DAV-Vorstands, der die Diskussionsrunde leitete, skizzierte seine Vorstellung folgendermaßen: "Wir brauchen Mischsysteme und wir müssen die Eigenverantwortung der Menschen stärken. Diese Mischsysteme können wir Aktuare gut lenken. Und wir sollten uns in Zukunft bei der Konstruktion solcher Systeme auch stärker einmischen."
Dass eine friedliche Koexistenz dieser beiden AV-Systeme wichtig und notwendig ist, waren sich der Großteil der Teilnehmer in der DAV-Diskussionsrunde einig. Denn nur ein "sowohl als auch" würde die Vorsorgesituation in Deutschland voranbringen, ein "entweder oder" sei kontraproduktiv. So war die Podiumsdiskussion auch vollmundig überschrieben mit: "Umlage und Kapitaldeckung - unsere Altersvorsorge braucht beides".
Hemmschuh für eine zufriedenstellende AB-Abdeckung: niedrige Sparquote
Die Hürden für eine gesunde und wachsende vor allem bAV-Abdeckung in Deutschland seien aber die niedrige Sparrate, die augenblicklich bei zehn Prozent liege (1991 noch bei rund 13 Prozent) und die Haltung der Politik, die die Spielräume für die kapitalgedeckte Vorsorgeformen eher einengten denn erweiterten. Diese Widrigkeiten würden zwar nicht unbedingt dafür sorgen, dass die Umlagefinanzierung in Gefahr gerate, aber sie könne "wackeln". Ein wichtiger Dämpfer für diesen Negativtrend sei auch, dass die Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung gewahrt werde.
Individuelle oder kollektive Modelle: Welche sind kostenintensiver?
Roland Weber, Vorstandsmitglied der Debeka Versicherungen und Dr. Wilhelm Schneemeier, Mitglied der Geschäftsleitung der Swiss Life AG, vertraten die Position, dass eine individuelle Versorgung nur durch individuelle Angebote möglich sei. Mit diesen könnten den unterschiedlichsten Versorgungsbedürfnissen der Menschen heute schon weitaus flexibler als früher entsprochen werden. Diese Situation könne aber noch verbessert werden. Zudem seien die kollektiven Modelle nicht unbedingt kostengünstiger als die individuellen Modelle, an deren Kostenstruktur müsse aber noch gearbeitet werden. Dies setze die Branche aber bereits um.
Warum kollektive Modelle aus seiner Sicht zum Scheitern verurteilt sein könnten, veranschaulichte Weber mit folgendem Bild: "Wir können nicht in einen Bus einsteigen und uns weigern, dafür ein Ticket zu ziehen und wir können auch nicht die Haltung einnehmen, meine Eltern haben für diese Fahrt schon bezahlt und meine Kindern werden dies sicher auch noch tun. Mit einer derartigen Einstellung fährt der Bus nie los."
Wir müssen für eine "echte Altersvorsorge sorgen", war auch ein Tenor der DAV-Runde. Will heißen, für eine gute "Rentenleistung in bestimmter Höhe und zwar bis ans Lebensende". Dies könne in erster Linie über Versicherungsleistungen erfolgen, weniger über Fondsprodukte.
Plädoyer für ein Mehr an aktuarieller Mitwirkung
Wie sieht das ideale Altersvorsorge-Modell der Zukunft aus? Das konnte und wollte die Expertenrunde nicht abschließend beantworten. Dr. Johannes Lörper, Mitglied der Vorstände der Ergo Lebensversicherung AG und Mitglied des DAV-Vorstands, der die Diskussionsrunde leitete, skizzierte seine Vorstellung folgendermaßen: "Wir brauchen Mischsysteme und wir müssen die Eigenverantwortung der Menschen stärken. Diese Mischsysteme können wir Aktuare gut lenken. Und wir sollten uns in Zukunft bei der Konstruktion solcher Systeme auch stärker einmischen."
Autor(en): Meris Neininger