Der neue "Arbeitskreis Finanzvermittlung und Nachhaltigkeits-Faktoren" will transparente Standards für ESG-Kriterien für Finanzanlage- und Versicherungsanlageprodukte erarbeiten.
Kürzlich haben der Afw Bundesverband Finanzdienstleistung, das Defino Institut für Finanznorm, das Analysehaus Franke und Bornberg, die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars, der Maklerpool pma sowie die Professoren Hans-Peter Schwintowski und Hans-Wilhelm Zeidler gemeinsam den "Arbeitskreis Finanzvermittlung und Nachhaltigkeitsfaktoren" aus der Taufe gehoben.
DIN-Norm ist das Ziel
Ziel des Arbeitskreises: Eine DIN-Norm zu erarbeiten, die Aussagen über Nachhaltigkeitsfaktoren von Finanzanlage- und Versicherungsanlageprodukten vergleichbar macht. Ein entsprechender Antrag wurde beim Deutschen Institut für Normung eingereicht. "Einheitliche und nachvollziehbare Standards für eine seriöse und transparente Diktion und Deklaration … von ESG-Kriterien", sollen Vermittler und Kunden in Zukunft zur Verfügung stehen, so eine Pressemeldung der neuen Arbeitsgruppe.
Ab dem 10. März 2021 müssen alle Finanzmarktteilnehmer auf ihrer Internetseite Informationen zu ihren Strategien zur Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken bei Investitionsentscheidungen veröffentlichen, so fordert es die Offenlegungsverordnung der Europäischen Kommission. Diese Informationspflicht gilt insbesondere für solche Finanzprodukte, die mit dem Hinweis auf Nachhaltigkeitsmerkmale beworben werden.
Gegen den Wildwuchs
"Die aktuell in der Finanzbranche am häufigsten bemühten Begriffe sind 'nachhaltig', 'sustainable' und 'ESG'. Das berechtigterweise große Interesse an dem Thema und die vielfältigen einschlägigen Aktivitäten bergen freilich die Gefahr von Wildwuchs und Intransparenz. Der ausdrückliche Anspruch des Arbeitskreises ist es, einen Beitrag zu Einheitlichkeit und Transparenz zu leisten," so Defino-Vorstand Klaus Möller, den die Mitglieder zum Leiter des Arbeitskreises bestimmten. Damit soll gewährleistet werden, dass die Aussagen der Finanzdienstleister über die Nachhaltigkeitsfaktoren der von ihnen angebotenen Anlageprodukte belastbar und vergleichbar sind.
Autor(en): Versicherungsmagazin.de