Im Vergleich ausgesuchter Altersversorgungssysteme weltweit liegt Deutschland nur
auf Platz elf. Dänemark belegt zum wiederholten Mal die Spitzenposition. Zu diesem Ergebnis kommt der "Melbourne Mercer Global Pension Index 2014", der vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt wurde.
Die Studie untersucht und bewertet die Altersversorgung verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei wurden neben den staatlichen Rentensystemen und der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auch private Anlagen und Vorsorgemaßnahmen berücksichtigt.
Deutsches System leicht verbessert
Gründe für das gute Abschneiden Dänemarks (82.4 von 100 möglichen Punkten) sind vor allem
die solide Finanzierung und gute Versorgung auf Basis eines hohen Vermögens- und Beitragsniveaus.
Ein weiterer Vorteil ist ein gut reguliertes privates Vorsorgesystem.
Das deutsche System hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr in allen drei Unterkategorien
leicht verbessert (62.2 Punkte gegenüber 58.5 im Vorjahr). Allerdings handele es sich hierbei nicht um eine objektive Verbesserung der Rahmenbedingungen, sondern die Steigerung sei lediglich der neuen Bewertung von Einzelpunkten geschuldet, sagen die Studienmacher.
So sei beispielsweise dem Umstand Rechnung getragen worden, dass in der deutschen bAV auch ohne gesetzliche Verpflichtung überwiegend laufende Renten gezahlt werden. Aufgrund der guten Platzierung des Neueinsteigers Finnland sei Deutschland dennoch um einen Platz auf Rang elf abgerutscht.
Handlungsempfehlungen
Die Studie zeige, dass das deutsche System weitere Reformen nötig habe. Die Studienmacher empfehlen:
"Platz elf von 25 ist sicherlich kein schlechtes Ergebnis für Deutschland. Der relativ hohe
Punkteabstand zur Spitze, etwa zu den skandinavischen Systemen, zeigt allerdings, dass es
noch viel zu tun gibt", so Achim Lüder, Geschäftsführer von Mercer Deutschland.
Bewegung in die falsche Richtung
"Momentan sehen wir einiges an Bewegung in Deutschland - nur geht diese nicht unbedingt
immer in die richtige Richtung. Hierzulande werden im Bereich der so wichtigen betrieblichen
Altersversorgung einige Vorstöße aus Berlin und Vorgaben aus Brüssel mittel- und langfristig
zu höherem Verwaltungsaufwand und auch weiteren Kosten für die Arbeitgeber führen, so Lüder weiter.
So würden Unternehmen dauerhaft davon abgeschreckt, ihren Mitarbeitern eine bAV anzubieten. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen komme noch hinzu, dass die zusätzliche Vorsorge überhaupt nicht als notwendig angesehen werde und die Arbeitnehmer sie nicht einforderten. Solange die Politik mit Neuerungen in der gesetzlichen Rente wie der Rente mit 63 falsche Signale setze, werde sich daran auch nichts ändern, meint Lüder.
Der untersuchte die Rentensysteme von 25 Staaten. Dänemark, Australien, die Niederlande und Finnland liegen auf den ersten Rängen. Die Schlusslichter des Rankings bilden Indien, Südkorea und Japan.
Quelle: Mercer Deutschland
Bildquelle: (c) fotivo/Fotolia
auf Platz elf. Dänemark belegt zum wiederholten Mal die Spitzenposition. Zu diesem Ergebnis kommt der "Melbourne Mercer Global Pension Index 2014", der vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt wurde.
Die Studie untersucht und bewertet die Altersversorgung verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei wurden neben den staatlichen Rentensystemen und der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auch private Anlagen und Vorsorgemaßnahmen berücksichtigt.
Deutsches System leicht verbessert
Gründe für das gute Abschneiden Dänemarks (82.4 von 100 möglichen Punkten) sind vor allem
die solide Finanzierung und gute Versorgung auf Basis eines hohen Vermögens- und Beitragsniveaus.
Ein weiterer Vorteil ist ein gut reguliertes privates Vorsorgesystem.
Das deutsche System hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr in allen drei Unterkategorien
leicht verbessert (62.2 Punkte gegenüber 58.5 im Vorjahr). Allerdings handele es sich hierbei nicht um eine objektive Verbesserung der Rahmenbedingungen, sondern die Steigerung sei lediglich der neuen Bewertung von Einzelpunkten geschuldet, sagen die Studienmacher.
So sei beispielsweise dem Umstand Rechnung getragen worden, dass in der deutschen bAV auch ohne gesetzliche Verpflichtung überwiegend laufende Renten gezahlt werden. Aufgrund der guten Platzierung des Neueinsteigers Finnland sei Deutschland dennoch um einen Platz auf Rang elf abgerutscht.
Handlungsempfehlungen
Die Studie zeige, dass das deutsche System weitere Reformen nötig habe. Die Studienmacher empfehlen:
- Erhöhung des Renteneintrittsalters
- Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner
- Weitere Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer
- Verbesserung der Kommunikation an die Leistungsempfänger
- Erhöhung der Teilnahmequoten in der bAV
"Platz elf von 25 ist sicherlich kein schlechtes Ergebnis für Deutschland. Der relativ hohe
Punkteabstand zur Spitze, etwa zu den skandinavischen Systemen, zeigt allerdings, dass es
noch viel zu tun gibt", so Achim Lüder, Geschäftsführer von Mercer Deutschland.
Bewegung in die falsche Richtung
"Momentan sehen wir einiges an Bewegung in Deutschland - nur geht diese nicht unbedingt
immer in die richtige Richtung. Hierzulande werden im Bereich der so wichtigen betrieblichen
Altersversorgung einige Vorstöße aus Berlin und Vorgaben aus Brüssel mittel- und langfristig
zu höherem Verwaltungsaufwand und auch weiteren Kosten für die Arbeitgeber führen, so Lüder weiter.
So würden Unternehmen dauerhaft davon abgeschreckt, ihren Mitarbeitern eine bAV anzubieten. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen komme noch hinzu, dass die zusätzliche Vorsorge überhaupt nicht als notwendig angesehen werde und die Arbeitnehmer sie nicht einforderten. Solange die Politik mit Neuerungen in der gesetzlichen Rente wie der Rente mit 63 falsche Signale setze, werde sich daran auch nichts ändern, meint Lüder.
Der untersuchte die Rentensysteme von 25 Staaten. Dänemark, Australien, die Niederlande und Finnland liegen auf den ersten Rängen. Die Schlusslichter des Rankings bilden Indien, Südkorea und Japan.
Quelle: Mercer Deutschland
Bildquelle: (c) fotivo/Fotolia
Autor(en): versicherungsmagazin.de