Gleich ein ganzes Bündel von Maßnahmen hat der Konzern entwickelt, um frischen Wind in den Anlegerschutz, die Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung, Besteuerung von Kapitalanlagen sowie die Aufsicht und Rechnungslegung in Deutschland zu bringen. Mit seinem 18-Punkte-Programm will der Versicherer nicht nur den Privatanlegern helfen, die richtigen Finanzentscheidungen zu fällen, sondern vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), denen es allzu häufig an einer guten Eigenkapitalquote fehlt.
Eine gute Eigenkapitalquote verbessere die Ratings, sorge für unternehmerische Handlungsspielräume und fördere Innovation, Wachstum und Arbeitsplätze. Gleichzeitig würden Investitionen in Unternehmen den Anlegern helfen, ihrer Altersvorsorge gegen die demographische Entwicklung abzusichern und Vermögen aufzubauen, begründet die Allianz SE ihren Vorstoß. „Besonders dramatisch ist, dass den Investoren in Deutschland gerade jetzt die Anreize fehlen, sich an den Unternehmen zu beteiligen", erklärt Allianz-Chef Michael Diekmann.
Nach Angaben des Versicherers habe sich die Zahl der deutschen Aktionäre seit dem Jahr 2000 mit einem Anteil von 9,7 Prozent der Bevölkerung auf 5,4 Prozent (2008) praktisch halbiert. Anders die Situation im Ausland: 30 Prozent der Niederländer, 27,7 Prozent der Japaner, 25,4 Prozent der US-Amerikaner und 23 Prozent der Briten sind Aktionäre. Doch nicht nur den Privaten hierzulande ist die Lust auf Aktien infolge der andauernden Finanzkrise vergangen. Auch institutionelle Anleger wie Lebensversicherer legen im Durchschnitt nur noch 7 Prozent (2008) ihrer Gelder in Aktien an, im Jahr 2000 waren es noch 23 Prozent, heißt es.
Mit einem „Führerschein Geld" zum gemeinsamen Standard
Mit ihren Vorschlägen will die Allianz nun die Eigenkapitalnachfrage in Deutschland beleben. Die einzelnen Maßnahmen beziehen sich auf die verschiedenen Ebenen der Aktien- und Beteiligungskultur. So plädiert der Konzern beispielsweise für weniger komplexe, verständliche und europaweite Standards und Produktinformationen. Eine staatlich zertifizierte Informationssammlung – ein „Führerschein Geld“ – soll den Bürgern künftig helfen, im Dschungel der Angebote die richtige Entscheidung in Sachen Vermögensaufbau und Altersvorsorge zu treffen.
Auch in der Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung sieht der Versicherer einen guten Weg, um Unternehmen zu einer besseren Eigenkapitalquote und den Arbeitnehmern zu einer vernünftigen Vorsorge zu helfen. Allerdings, so bemängelt die Allianz, wiesen auch hier die Zahlen in die falsche Richtung: Nach rund 1,7 Millionen Belegschaftsaktionären im Jahr 2000 gab es 2008 nur noch rund 885.000. Vor allem kleinere und mittlere Einkommen könnten aber von einer Kapitalbeteiligung profitieren und sollten von der Politik entsprechend gefördert werden. Zu streng seien die Auflagen, die diese Anlageform derzeit mit einem „undiversifizierten, kumulierten Anlagerisiko“ belasteten.
Lob für Solvency II
Nachbesserungsbedarf sieht die Allianz auch in Sachen Besteuerung, Aufsicht und Rechnungslegung. Zu kompliziert, zu eng, wenig praktikabel und untauglich in Krisensituationen seien hier häufig die Vorgaben aus Berlin und Brüssel. Ein Lob dennoch für die Reform des Versicherungsaufsichtsrechts durch Solvency II: Diese werde „einige wertvolle Verbesserungen“ bringen, ist sich der Versicherungskonzern sicher. „So wird zukünftig das Risikomanagement der Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Bewertung des Eigenkapitalbedarfs spielen.
Eine gute Eigenkapitalquote verbessere die Ratings, sorge für unternehmerische Handlungsspielräume und fördere Innovation, Wachstum und Arbeitsplätze. Gleichzeitig würden Investitionen in Unternehmen den Anlegern helfen, ihrer Altersvorsorge gegen die demographische Entwicklung abzusichern und Vermögen aufzubauen, begründet die Allianz SE ihren Vorstoß. „Besonders dramatisch ist, dass den Investoren in Deutschland gerade jetzt die Anreize fehlen, sich an den Unternehmen zu beteiligen", erklärt Allianz-Chef Michael Diekmann.
Nach Angaben des Versicherers habe sich die Zahl der deutschen Aktionäre seit dem Jahr 2000 mit einem Anteil von 9,7 Prozent der Bevölkerung auf 5,4 Prozent (2008) praktisch halbiert. Anders die Situation im Ausland: 30 Prozent der Niederländer, 27,7 Prozent der Japaner, 25,4 Prozent der US-Amerikaner und 23 Prozent der Briten sind Aktionäre. Doch nicht nur den Privaten hierzulande ist die Lust auf Aktien infolge der andauernden Finanzkrise vergangen. Auch institutionelle Anleger wie Lebensversicherer legen im Durchschnitt nur noch 7 Prozent (2008) ihrer Gelder in Aktien an, im Jahr 2000 waren es noch 23 Prozent, heißt es.
Mit einem „Führerschein Geld" zum gemeinsamen Standard
Mit ihren Vorschlägen will die Allianz nun die Eigenkapitalnachfrage in Deutschland beleben. Die einzelnen Maßnahmen beziehen sich auf die verschiedenen Ebenen der Aktien- und Beteiligungskultur. So plädiert der Konzern beispielsweise für weniger komplexe, verständliche und europaweite Standards und Produktinformationen. Eine staatlich zertifizierte Informationssammlung – ein „Führerschein Geld“ – soll den Bürgern künftig helfen, im Dschungel der Angebote die richtige Entscheidung in Sachen Vermögensaufbau und Altersvorsorge zu treffen.
Auch in der Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung sieht der Versicherer einen guten Weg, um Unternehmen zu einer besseren Eigenkapitalquote und den Arbeitnehmern zu einer vernünftigen Vorsorge zu helfen. Allerdings, so bemängelt die Allianz, wiesen auch hier die Zahlen in die falsche Richtung: Nach rund 1,7 Millionen Belegschaftsaktionären im Jahr 2000 gab es 2008 nur noch rund 885.000. Vor allem kleinere und mittlere Einkommen könnten aber von einer Kapitalbeteiligung profitieren und sollten von der Politik entsprechend gefördert werden. Zu streng seien die Auflagen, die diese Anlageform derzeit mit einem „undiversifizierten, kumulierten Anlagerisiko“ belasteten.
Lob für Solvency II
Nachbesserungsbedarf sieht die Allianz auch in Sachen Besteuerung, Aufsicht und Rechnungslegung. Zu kompliziert, zu eng, wenig praktikabel und untauglich in Krisensituationen seien hier häufig die Vorgaben aus Berlin und Brüssel. Ein Lob dennoch für die Reform des Versicherungsaufsichtsrechts durch Solvency II: Diese werde „einige wertvolle Verbesserungen“ bringen, ist sich der Versicherungskonzern sicher. „So wird zukünftig das Risikomanagement der Unternehmen eine wichtige Rolle bei der Bewertung des Eigenkapitalbedarfs spielen.
Autor(en): Angelika Breinich-Schilly