„Während traditionelle Märkte wie Europa sich mit dem digitalen Transformationsprozess schwer tun, ist Afrika von Grund auf digital. Die Mobilfunkbranche ist mit geschätzten 1,2 Milliarden afrikanischen Kunden bis 2018 der am schnellsten wachsende Sektor und Innovationstreiber auf dem Kontinent.“
Dies äußerte Oliver Bäte, CEO der Allianz SE, kürzlich bei der Eröffnung der 44. jährlichen Versicherungskonferenz in Sun City in Südafrika. Die diesjährige Veranstaltung steht unter dem Motto: "Disrupt, Debate, Deliver".
Baldige Spitzenposition in der digitalen Versicherungswelt möglich
"Die weite Verbreitung von Internet und Mobilfunk ermöglicht afrikanischen Ländern Innovationssprünge. Afrikanische Kunden werden zu Recht Innovationen auf dem dortigen Versicherungsmarkt einfordern, da sie vollständig digitalisierte Angebote und Kanäle erwarten. Dies und die Tatsache, dass Regelungen und Verordnungen Neuerungen im Finanzdienstleistungsbereich begünstigen, versetzen Afrika in eine gute Lage, um zukünftig die Spitzenposition in der digitalen Versicherung einzunehmen", konkretisierte Bäte seine Einschätzung der Lage.
Zur Transformation der Allianz in ein gänzlich kundenorientiertes und durchgängig digitalisiertes Unternehmen hat die Gruppe die ‚Single Digital Agenda‘ ausgearbeitet. Die Allianz investiert jährlich mehr als 700 Millionen Euro in die Gestaltung und Umsetzung des Digitalisierungsprozesses im 127 Jahre alten Unternehmensgeschäft.
Eine Veränderungen mit fünf Facetten
Bei der ‚Single Digital Agenda‘ handelt es sich um einen Katalog an Initiativen, die Veränderungen vorantreiben sollen und auf fünf Pfeilern fußen. Grundpfeiler des Ganzen ist die Allianz ‚Global Digital Factory‘. Hier kommen Experten aus allen Teilen des Unternehmens zusammen, um Customer Journeys in den verschiedenen Geschäftssegmenten zu überarbeiten und sie so zu gestalten, dass sie sich auf globaler Ebene skalieren lassen.
Der zweite Pfeiler sind die ‚Global Digital Partnerships‘, mit denen die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem technischen Bereich und der Shared Economy gefördert wird. Als Drittes kommt das Konzept ‚Digital Pure Play‘ ins Spiel – Versicherungs- und Assistance-Angebote, die vollständig digital sind.
Der vierte Pfeiler besteht in den ‚Advanced Business Analytics‘ mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit und Effektivität des Unternehmens zu erhöhen. Nummer fünf ist ‚Allianz X‘, ein Fonds und Inkubatorprogramm, für das das Unternehmen in den nächsten vier Jahren 430 Millionen Euro bereitstellt. Der Fonds investiert in vielversprechende Start-ups, die zu den geschäftsrelevanten Ökosystemen gehören, zum Beispiel Connected Property, vernetzte Mobilität sowie Gesundheits-, Asset- und Vermögensmanagement.
Wichtiges Ziel: Kundennähe intensivieren
In Afrika, wo die Allianz-Gruppe bereits in 16 Ländern, so zum Beispiel in Benin, Kamerun, Madagaskar und Südafrika, vertreten ist, will das Unternehmen ihre digitalen Aktivitäten darauf konzentrieren, die Kundennähe in wichtigen Wachstumsmärkten zu intensivieren, in denen die Versicherungsdurchdringung immer noch niedrig ist, und die Effizienz in Märkten mit höherer Durchdringung zu steigern.
Oliver Bäte ist sich sicher, dass die Digitalisierung es seiner Branche und seinem Unternehmen erlaubt, wesentlich mehr über die eigenen privaten und institutionellen Kunden zu erfahren und somit deren Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Der Versicherer will auch weiterhin seine globale Präsenz und umfassende Expertise nutzen, um seine Marktposition zu stärken und afrikanische Talente anzuziehen.
Deutsche Versicherer und ihre digitalen Gehversuche
Keineswegs so digital orientiert wie die afrikanische Wirschaft sind deutsche Unternehmen, so auch die deutschen Versicherer. Die digitalen Veränderungen sind bei diesen eher kleinteilig, aber sie geschehen immer häufiger. Das zeigt auch die jüngste Pressemitteilung aus dem Haus der Ergo.
Die Ergo Versicherung AG und das Insurtech Finanzchef24 bieten nun eine Betriebshaftpflicht-Versicherung für kleine Handelsbetriebe an. Mit dem neuen Angebot können stationäre Händler und Online-Shop Betreiber ihre gewerblichen Haftungsrisiken komplett online absichern. Zudem berücksichtigt ein digitaler Underwriter alle relevanten Risikozusammenhänge.
Für Händler mit einem Jahresumsatz bis 200.000 Euro bieten der Versicherer und der Insurtech eine digitale Gewerbe-Haftpflichtversicherung. Laut Unternehmensangaben berücksichtigt der digitale Underwriter automatisch alle relevanten Risikozusammenhänge. Innerhalb weniger Minuten soll der Kunde ein verbindliches und auf seinen Bedarf zugeschnittenes Angebot erhalten, das er direkt online abschließen kann.
Kosteneffiziente Abwicklung von der Tarifierung bis zum Abschluss
„Wir nutzen zunehmend neue Methoden, um Risiken unserer Kunden schnell zu bewerten und einen passgenauen Schutz zu bieten. Dabei setzen wir konsequent auf die Chancen der Digitalisierung“, erklärt Dr. Markus Hofmann, Vorstandsvorsitzender der Ergo Versicherung AG. Ab sofort ist die digitale Gewerbe-Haftpflichtversicherung auf www.finanzchef24.de erhältlich.
„Die Produktentwicklung basiert auf der Analyse unserer Nutzerdaten und richtet sich somit konsequent an den Bedürfnissen der Kunden aus. Zusätzlich erlaubt moderne Underwriting-Technologie eine kosteneffiziente Abwicklung von der Tarifierung bis zum Abschluss. Zwei wichtige Zutaten für ein Produkt, das dem Anspruch einer digitalisierten Welt gerecht wird“, so Benjamin Papo, CEO und Geschäftsführer von Finanzchef 24.
Quelle: Allianz, Ergo
Autor(en): Meris Neininger