Rund 400.000 Kunden der Debeka erhalten eine Prämienerhöhung, weil der Lebensversicherer ihnen einen Sonderüberschuss streicht. Einen entsprechenden Bericht von "Capital" bestätigte die Debeka gegenüber Versicherungsmagazin. Der Versicherer aus Koblenz wehrt sich aber dagegen, dass es sich um eine Prämienerhöhung handelt. "Die betroffenen Kunden verlieren ihren Grundüberschuss", erläuterte Pressesprecher Christian Arns.
Die Debeka sei in den 80er-Jahren eines von wenigen Unternehmen gewesen, das auch für die Kapitallebensversicherung ein Überschussmodell entwickelte, wie es eigentlich nur bei Risikoleben- oder Berufsunfähigkeitsversicherung üblich ist. Bei den betroffenen Verträgen gibt es einen "Inkasso-" und "Tarifbeitrag". Der Inkassobeitrag ist geringer, weil der Kunde sofort einen sogenannten Grundüberschuss erhält. Gleichzeitig ist der Inkassobeitrag aber nicht garantiert. Daher müssen die Kunden, die ihre Versicherungssumme erhalten wollen, nun einen höheren Beitrag zahlen.
Nur geringe Erhöhungen
"50 Prozent der Erhöhungen liegen unter 60 Euro im Jahr. In Extremfällen liegt die Erhöhung bei jährlich 120 Euro", erläuterte Arns. Betroffen sind alle Kunden, die noch einen vierprozentigen Garantiezins erhalten. Nach Ansicht der Debeka ist das nur gerecht, weil diese Kunden ja besonders gut aufgestellt seien. Kunden aus Tarifgenerationen, die unter vier Prozent liegen, erhalten den Grundüberschuss weiter. Anscheinend ist der Inkassobeitrag früher systematisch verkauft worden. "Wenn man etwas günstiger anbietet, liegt das auf der Hand", meint Arns.
Auch der Musterknabe muss Federn lassen
Die Aktion zeigt aber, dass auch Musterknabe Debeka unter Sparzwang gerät. Würde auch den Kunden mit 3,5-Prozent-Garantiezins der Grundüberschuss gestrichen, wären weitere 400.000 Kunden betroffen. "Viele Kunden haben mit der höheren Prämie überhaupt kein Problem", sagt Arns. Die Kunden wüssten, dass sie im Vergleich zum derzeitigen Kapitalmarktumfeld einen sehr gut verzinsten Vertrag hätten und wollten ihre Versicherungssumme nicht senken. Die 400.000 Kunden sind aber doppelt betroffen. Denn der Versicherer hatte 2013, wie fast alle Anbieter im Markt, die Überschüsse gesenkt. Erhielten die Debeka-Kunden 2012 inklusiv des Schlussüberschusses noch einen Verzinsung von 4,7 bis 4,8 Prozent, waren es 2013 nur noch 4,4 bis 4,5 Prozent. Die Debeka-Kunden dürften den kleinen Wermutstropfen schnell verschmerzen. Für die Branche wirkt er hingegen wie ein Signal: Auch Spitzenversicherer, die bei fast allen Ratingagenturen Top-Noten einfahren, werden von der Zinskrise immer stärker gebeutelt.
Die Debeka sei in den 80er-Jahren eines von wenigen Unternehmen gewesen, das auch für die Kapitallebensversicherung ein Überschussmodell entwickelte, wie es eigentlich nur bei Risikoleben- oder Berufsunfähigkeitsversicherung üblich ist. Bei den betroffenen Verträgen gibt es einen "Inkasso-" und "Tarifbeitrag". Der Inkassobeitrag ist geringer, weil der Kunde sofort einen sogenannten Grundüberschuss erhält. Gleichzeitig ist der Inkassobeitrag aber nicht garantiert. Daher müssen die Kunden, die ihre Versicherungssumme erhalten wollen, nun einen höheren Beitrag zahlen.
Nur geringe Erhöhungen
"50 Prozent der Erhöhungen liegen unter 60 Euro im Jahr. In Extremfällen liegt die Erhöhung bei jährlich 120 Euro", erläuterte Arns. Betroffen sind alle Kunden, die noch einen vierprozentigen Garantiezins erhalten. Nach Ansicht der Debeka ist das nur gerecht, weil diese Kunden ja besonders gut aufgestellt seien. Kunden aus Tarifgenerationen, die unter vier Prozent liegen, erhalten den Grundüberschuss weiter. Anscheinend ist der Inkassobeitrag früher systematisch verkauft worden. "Wenn man etwas günstiger anbietet, liegt das auf der Hand", meint Arns.
Auch der Musterknabe muss Federn lassen
Die Aktion zeigt aber, dass auch Musterknabe Debeka unter Sparzwang gerät. Würde auch den Kunden mit 3,5-Prozent-Garantiezins der Grundüberschuss gestrichen, wären weitere 400.000 Kunden betroffen. "Viele Kunden haben mit der höheren Prämie überhaupt kein Problem", sagt Arns. Die Kunden wüssten, dass sie im Vergleich zum derzeitigen Kapitalmarktumfeld einen sehr gut verzinsten Vertrag hätten und wollten ihre Versicherungssumme nicht senken. Die 400.000 Kunden sind aber doppelt betroffen. Denn der Versicherer hatte 2013, wie fast alle Anbieter im Markt, die Überschüsse gesenkt. Erhielten die Debeka-Kunden 2012 inklusiv des Schlussüberschusses noch einen Verzinsung von 4,7 bis 4,8 Prozent, waren es 2013 nur noch 4,4 bis 4,5 Prozent. Die Debeka-Kunden dürften den kleinen Wermutstropfen schnell verschmerzen. Für die Branche wirkt er hingegen wie ein Signal: Auch Spitzenversicherer, die bei fast allen Ratingagenturen Top-Noten einfahren, werden von der Zinskrise immer stärker gebeutelt.
Autor(en): Uwe Schmidt-Kasparek